Rezension

Sehr nerdig, aber ganz liebenswert

Ausgerechnet wir
von Monika Peetz

Bewertet mit 3.5 Sternen

Klappentext:

Tom ist 29 und Unternehmensberater. Um genau zu sein: Er ist ein Zahlennerd. Aber ein sympathischer. Auf der Suche nach der perfekten Partnerin begibt er sich in die algorithmusgetriebenen Fänge einer Datingseite, die ihm tatsächlich die perfekte Frau präsentiert: 94 Prozent Übereinstimmung – Lisa ist die Richtige. Leider erscheint zum ersten Date nur ihre exzentrische Mutter. Lisa lernt er andernorts kennen – in seinem neuen Job als Retter einer finanziell angeschlagenen Großbäckerei. Dort ist Lisa seine Konkurrentin. Tom will sich gerade mit seinem schlechten Karma abfinden, da belehrt ihn sein Freund Joshi eines Besseren: »Warum sollte das Leben dir Geschenke machen, wenn du nie etwas für andere tust?«. Tom nimmt sich vor, Joshis Glücksformel anzuwenden und 28 Tage lang Freunde und Fremde zu beglücken. Mit jedem Geschenk gerät Toms Leben weiter aus den Fugen. Ob er Lisa wirklich von der geheimen Magie der Prozentzahlen überzeugen kann? Oder kommt alles ganz anders?

 

Meinung:

Tom geht auf die 29 zu und bekommt so langsam Panik, denn statisch gesehen müsste er so bald die Frau fürs Leben finden, schließlich kennt man sich gut 5 Jahre, bevor man mit rund 33-34 Jahren dann als Mann heiratet. Aber das ist nicht so einfach für Tom. Der kann zwar gut mit Zahlen, weniger aber mit Frauen. Und so muss dann die Datingplattform "Eins Plus 1" dafür sorgen, dass Tom ein passendes Gegenstück findet. Mit 94%iger Übereinstimmung findet das Portal auch tatsächlich jemanden für Tom: Lisa. Doch Lisa kennen zu lernen, ist gar nicht so einfach. Erst einmal trifft Tom Lisas Mutter und später dann Lisa als Konkurrentin um den gleichen Arbeitsplatz. Ex-Schwager Joschi versucht zu helfen und Tom mehr Sinn im Leben geben. Er soll selbstloser werden und anderen geben, diese mehr Beschenken. Leider tritt mit diesen Vorsätzen erst recht das Chaos in Toms geordnetes Leben.

Man merkt schon, Monika Peetz hat sich hier einiges ausgedacht, um dem Leser möglichst unterhaltsame Lesestunden zu bereiten. Und das hat die Autorin auch nach einem etwas behäbigeren Start in die Geschichte auch relativ gut geschafft und für so einige Schmunzelmomente  gesorgt. Die großen Lacher blieben zwar aus, trotzdem war es recht amüsant, Toms Weg zu verfolgen. Denn im Gegensatz zu der Inhaltsangabe ist Tom hier nicht nur auf der Suche nach der großen Liebe, er muss sich auch mit so einigen Baustellen in seinem Leben beschäftigen.

Tom selber war ein recht angenehmer, wenn auch ein wenig spleeniger, Charakter. Monika Peetz hat seine Figur gut und plausibel ausgebaut und mit der notwendigen Tiefe versehen. Etwas blasser bleiben da leider seine Schwestern, die zwar keine so dominante Rolle im Roman spielen, aber auf jeden Fall Potential für noch mehr irrwitzige Stories geboten hätten. Aber grundsätzlich lassen die Figuren nichts missen und setzen einen guten Rahmen für die Geschichte.

Die Kapitel sind zumeist kurz gehalten und sorgen dafür, dass man doch sehr zügig durch die Geschichte kommt. Tom erzählt seine Geschichte aus seiner eigenen Sicht in der Ich-Perspektive.

Monika Peetz erzählt unterhaltsam und der Handlungsverlauf ist abwechslungsreich, auch wenn sich vereinzelt kleine Längen in die Geschichte geschlichen haben. Einzig das Ende kam mir dann doch etwas zu abrupt und an der Stelle hätte ich mir gewünscht, vielleicht noch ein paar Seiten länger im Buch verweilen zu können.

 

Fazit:

Ausgerechnet wir ist eine charmante Komödie um einen Zahlennerd, der nicht nur auf der Suche nach der großen Liebe ist, sondern auch zwangsläufig sein Leben umorientieren muss. Dieser Weg ist zu großen Teilen unterhaltsam ausgefallen, nur das Ende war ein wenig zu abrupt.

Von mir gibt es 3,5 von 5 Punkten.

Vielen Dank an den Kiepenheuer & Witsch Verlag für das Rezensionsexemplar.