Rezension

Sehr niedlich

Die Mechanik des Herzens - Mathias Malzieu

Die Mechanik des Herzens
von Mathias Malzieu

Bewertet mit 5 Sternen

Willkommen in der Liebesgeschichte von Jack und seiner kleinen Tänzerin Miss Acacia. Als Jack 10 Jahre alt ist, darf er zum ersten Mal mit Doktor Madeleine, seiner Ziehmutter, die Stadt besuchen. Dort trifft er auf Miss Acacia, den kurzsichtigen Engel mit der wundervollen Singstimme. Er verliebt sich augenblicklich in sie und setzt alles daran, um endlich wieder mit ihr zusammen zu sein. Nachdem er sich durch eine undankbare Schulzeit gequält hat, die ihm bei seiner Suche nichts außer Schläge gebracht hat, macht Jack sich vier Jahre später von Edingbutgh auf den Weg ins ferne Andalusien. Doch kann Jack die guten wie auch die schlechten Seiten der Liebe mit einem Uhrenwerk als Herz überstehen?

Eine sehr niedliche Geschichte. Mit einer sehr bildlichen Schreibweise lebte und leidete ich mit Jack und seinem Herz, dass von einer kleinen Kuckucksuhr am Leben gehalten wird. Der Schreibstil war flüssig und man einfühlsam, die Handlung nett gemacht und über das Ende war ich, ehrlich gesagt, wirklich baff. Dafür gabs von mir einen richtig dicken Pluspunkt. Nur der Epilog war leider nicht gerade der Bringer. Ich mag Fantasy sehr gerne, aber der war - schlicht und ergreifend - einfach nur seltsamer Unsinn.

Jack und Acacia waren zwei recht... ich möchte fast sagen merkwürdige Figuren. Mit 10 Jahren schon an ewige Liebe (und auch an Sex) zu denken, war sogar für mich etwas befremdlich. Tut mir leid, aber mit 10 will man doch noch niemanden die Klamotten vom Leib reißen. Auch als sie dann mittlerweile 14 Jahre alt waren, schienen sie ihrem Alter streckenweise trotz zeitweiliger Naivität weit vorraus zu sein. Trotzdem mochte ich Jack sehr gerne. Er ist nunmal ein Träumer und in dem Alter darf man das schließlich auch sein. Acacia war dagegen etwas anstrengender. In meinen Augen war sie ziemlich wankelmütig und hatte oft eine ziemlich seltsame Einstellung, die Jack einfach nicht verdient hat. Man wusste eigentlich nie, wo Jack nun eigentlich gerade bei ihr steht. Zum Ende hin fand ich sie sogar recht unglaubwürdig.

Auch wenn es in meinen Augen kein Märchenbuch ist (auch nicht für Erwachsene), hat mich die "Mechanik des Herzens" gut unterhalten.