Rezension

Sehr niedlich, wenn auch etwas vorhersehbar

Das Lächeln der Frauen - Nicolas Barreau

Das Lächeln der Frauen
von Nicolas Barreau

Das Lächeln der Frauen ist ein wirklich charmanter, kleiner Roman. Natürlich etwas vorhersehbar, das ändert jedoch nichts daran, dass er mir gut gefallen hat. Ich habe im Vorfeld schon einige Meinungen und Kritiken dazu gelesen und bin dann natürlich - nicht voreingenommen, aber eben doch - mit einer gewissen Haltung ist das Buch rein gegangen. Entweder es wurde in den Himmel hochgelobt oder wirklich als miserabel und furchtbar verdammt. Dazwischen gab es scheinbar gar nichts oder sehr wenig. Doch relativ schnell, nachdem ich mit dem Lesen begonnen hatte, habe ich das alles zur Seite geschoben und das Buch einfach nur genossen.
Es ist vorhersehbar, da haben die kritischen Stimmen recht, aber manchmal passt gerade auf Bücher das Sprichwort 'Der Weg ist das Ziel' einfach hervorragend. Man weiß relativ schnell, wie das Ende wohl aussieht und trotzdem machen die kleinen Umwege dahin einfach Spaß. Es ist auch kein anspruchsvolles Buch, aber dafür hat es durchaus bezaubernde Momente. Ich weiß nicht, wie es euch da geht, aber ab und zu brauche ich einfach so eine wundervolle kleine Liebesgeschichte. Und Das Lächeln der Frauen ist für mich so ein Buch.

Die Charaktere... gut... ich muss sagen, dass Aurélie (warum habe ich immer das Bedürfnis Amélie zu schreiben?) mir nicht ganz zugesagt hat. Ich mochte sie schon, aber bereits ihre Abhängigkeit von ihrem Ex-Freund, der wirklich kein Sympathieträger ist, und diese extreme, überspitzte Trauer ist etwas, das mir immer nicht so gut gefällt. Aber auch das hat letztlich dazu geführt, dass die Liebesgeschichte erst beginnen konnte. Ihre Zettelsammlung am Bett fand ich dafür wundervoll. So was sollte ich mir auch zulegen. André ist dagegen ein so eigener Charakter, den ich gleich irgendwie ansprechend fand, wenn auch nicht unbedingt sympathisch.

Die Geschichte an sich ist einfach, aber manchmal mit amüsanten und manchmal mit lustigen Umwegen. Auch das 'Ende' vor dem Ende... ist einfach vorhersehbar, das kann man wirklich nicht anders ausdrücken.

Die Parallelen des Romans, der Lektor, der ein Buch raus bringt, zu dem 'Autor' Nicolas Barreau (oder eben auch nicht) sind auch lustig und haben irgendwie auch etwas Selbstironisches. Mir hat es gefallen und warum auch nicht?

Fazit

Ich finde den Roman sehr niedlich, wenn auch, da wiederhole ich mich doch gerne noch mal, vorhersehbar. Überrascht hat mich eigentlich nicht viel, dennoch habe ich es gerne gelesen, denn die Umwege, die Aurélie und André nehmen, machen dennoch Spaß. Eine schöne, kleine Liebesgeschichte, perfekt, wenn man mal leichtere Lektüre braucht.