Rezension

Sehr plump und vorhersehbar

Lehrerkind - Bastian Bielendorfer

Lehrerkind
von Bastian Bielendorfer

Bewertet mit 1 Sternen

Bastian Bielendorfer kannte ich bereits aus dem Radio, wo immer wieder auszugsweise Anekdoten aus seinem Programm gespielt wurden. Als ich bei einem Büchertrödel dann sein Buch fand, nahm ich es spontan mit. Normalerweise lese ich so etwas allerdings nicht.

Das Buch erzählt in chronologischer Abfolge von den Stationen aus Bastian Bielendorfers Leben, begonnen in seiner Kindheit über die schulische Laufbahn, Studium und den Berufseinstieg. Zwischendurch gibt es immer wieder 2-3 seitige Kapitel mit Charakterisierungen einzelner Lehrertypen, wie dem Sportlehrer, Kunstlehrer oder Lateinlehrer.

Leider hat mir das Buch absolut nicht gefallen und ich musste mich schon zwingen, es zuende zu lesen. Den autobiographischen Stil fand ich nicht besonders gelungen, weil die Geschichten aus seiner Kindheit doch noch relativ uninteressant sind und erst die Schulzeit etwas unterhaltsamer ist. Allerdings fand ich seine Erzählungen lange nicht so lustig, wie ich es erwartet hatte. Im Prinzip werden Situationen beschrieben, die eigentlich jeder selber einmal erlebt hat, wodurch es sehr vorhersehbar wird. Auch der Schreibstil ist sehr plump und nicht besonders anspruchsvoll. Es werden sehr viele Kraftausdrücke und Beleidigungen verwendet, was mir persönlich gar nicht gefällt. Außerdem stellt er Lehrer ziemlich schlecht dar, als seien sie die größten Loser und auch die Beschreibung der unterschiedlichen Lehrertypen lässt sich darauf reduzieren, dass sie alle Einzelgänger sind, keine sozialen Kontakte haben, seltsamen Hobbys nachgehen und im Leben nichts Besonderes erreicht haben. Als Krönung dessen entscheidet sich Herr Bielendorfer natürlich nach seinem Abschluss für ein Lehrerstudium, was er allerdings abbricht. Da frage ich mich auch, wo da die Konsequenz und Glaubwürdigkeit bleibt.

Ich war relativ enttäuscht von dem Buch und werde es auch nicht weiterempfehlen, weil ich es einfach nicht lustig fand, wie man eine ganze Berufsgruppe derart schlecht darstellen kann, nur weil man selber durch seine Eltern solche Erfahrungen gemacht hat.