sehr sachlich
Bewertet mit 3 Sternen
Im heißen Los Angeles erschüttert eine brutale Mordserie die Stadt. Das Jahr 2004 wird als " Blutsommer" in die Polizeigeschichte eingehen.
10 Jahre später wird in Berlin eine Leiche aufgefunden, die den damaligen Merkmalen entspricht. Der Brustkorb aufgeschnitten, das Herz entnommen und merkwürdige Zeichen in die Haut geritzt. Das Berliner Team um Clara Verdalis und McDeath ermitteln in dem Fall. Doch sie haben nicht viel Zeit, denn der Mörder scheint noch nicht fertig gemordet zu haben. Die Berliner Polizei bittet um Unterstützung aus L.A.. Ist es wirklich der gleiche Täter ??
"Der Totenzeichner " von Veit Etzold ist en Thriller, der sehr sachlich daherkommt. Er ist spannend, keine Frage, und es gibt wahnsinnig viele Informationen und Hintergrundwissen. Mir persönlich war das etwas zu viel, denn bei mir hatte es irgendwann den Effekt das es nicht mehr interessant war, wie am Anfang des Buches, sondern langatmig und damit auch stellenweise langweilig wurde.
Die Charaktere sind meist sehr oberflächig und es geht nur um die Arbeit. Clara und Mc Death hatten wohl mal einen One-night stand, and den sich aber keiner so richtig erinnern will oder kann. Ich hätte es begrüßt, wenn ein paar private Dinge der Ermittler angesprochen worden wären. So bleibt alles mehr oder weniger beruflich. Mc Death und der Pathologe haben einen sehr sarkastischen Wortwitz, der mir unheimlich gut gefallen hat. Die beiden waren mir auch sehr sympathisch. Zu Clara dagegen konnte ich nicht wirklich eine Verbindung aufbauen- sie war mir zu unscheinbar.
Wenn man den Totenzeichner liest, sollte der Leser sich im Klaren darüber sein, das die Morde sehr bestialisch und blutig beschrieben werden. Teilweise ist es echt eklig.
Mit dem Ende und der Auflösung der Geschichte war ich auch nicht so ganz zufrieden, obwohl sie wahrscheinlich noch am realistischsten ist.
Alles in allem würde ich sagen, das der Totenzeichner ein spannender blutiger Krimi ist, der überlastet ist mit Informationen und dabei leider das Menschliche/Private der Protagonisten etwas auf der Strecke bleibt.