Rezension

Sehr schnell entwickelte Liebesgeschichte mit viel Drama drumrum

Im Herzen eins, neu erzählt - Melissa Foster

Im Herzen eins, neu erzählt
von Melissa Foster

Max und Treat lernen sich auf der Hochzeit von Treats Cousin kennen. Sie verbringen eine unvergessliche Nacht zusammen, jedoch kommt es am nächsten Morgen zu einem riesigen Missverständnis. Sechs Monate später treffen sich die beiden durch Zufall in Treats Heimatstadt wieder. Die beiden klären das Missverständnis und entscheiden sich, es mit einer zu Versuchen, da es Liebe auf den ersten Blick war. Problem: Max hat viele Dämonen aus der Vergangenheit, die sie daran hindern, sich auf eine Beziehung einzulassen. Außerdem ist Treat ein erfolgreicher Hotelimmobilien Käufer und somit immer auf der ganzen Welt unterwegs. Können die beide es schaffen?

Für mich war das hier mein erstes Buch der Autorin. Dieses Buch soll eine Neuauflage von ihrem ursprünglichen Buch sein. Die ursprüngliche Geschichte kenne ich aber nicht, also kann ich die beiden nicht vergleichen. "Im Herzen eins" ist das erste Buch der "Braden in Weston"-Reihe, somit dachte ich, dass es kein Problem ist, hier direkt einzusteigen. Leider hat sich dann rausgestellt, dass das hier ein Spin-off zu einer anderen Reihe ist (die Brandens in Trusty) und das dort wohl die Anfänge von der Liebesgeschichte zwischen Treat und Max erzählt wird.

Die Vorgeschichte zu den beiden, also das erste Treffen und wie es zu dem Missverständnis gekommen ist, erfährt man nach und nach im Verlauf der Geschichte. Das hat dazu geführt, dass ich leider sehr stark das Gefühl hatte, dass ich was verpasst habe. Als ob ich das Buch in der Mitte aufgeschlagen hätte und dort angefangen habe zu lesen. Das finde ich sehr schlecht gemacht. Zu Mal das Buch das erste der Reihe ist. Da sollte man eigentlich erwarten, dass sowas nicht passiert. Das hätte die Autorin anders lösen können.

Wegen diesen schlechten Starts oder vielleicht auch noch aus anderen Gründen, habe ich kein Zugang zu den Charakteren finden können. Max hat mir überhaupt nicht gefallen. Ja, sie hat was sehr Schlimmes erlebt. Das will ich auch überhaupt nicht runterspielen, aber es ist nun wirklich schon einige Jahre her und sie hat es sonst sehr gut geschafft, mit ihren Leben klar zu kommen. Da kommt ein neuer Kerl her und plötzlich bricht alles in ihr zusammen. Jetzt auf einmal will sie sich komplett ändern und ihre Vergangenheit besiegen. Das finde ich nicht richtig. Sie sollte das an erster Stelle für sich tun und nicht für einen Mann.

Treat ist natürlich der beste Lover, den es geben kann. Gutaussehend, wie alle andere von den Branden Clan auch, sexy, erfolgreich, reich und der perfekte Gentleman. Über seine kleinen Fehler kann man ohne weiteres hinwegsehen. Auch er will nun, weil er Max getroffen hat, eine Nacht mit ihr verbracht hat, sechs Monate später sie wieder trifft und quasi nachdem er zwei Woche mit ihr verbringt, sein komplettes Leben umkrempeln. Außerdem besitzt er nicht nur die vorher genannten Eigenschaften, nein, er ist auch noch unglaublich einfühlsam und weiß genau, was er tun muss, damit er Max beruhigen kann. Ich habe das überhaupt nicht abgekauft. Ich weiß, in Liebesromane sind die männlichen Protagonisten immer recht fehlerfrei, aber hier war es zu viel des Guten.
Außerdem hasse ich das folgende Klischee: Der Mann hat gefühlt tausend verschiedene Frauen gehabt, sich seiner Hörner abgestoßen und weiß genau, wie es beim Sex zu laufen hat. Die Frau hat bisher eine oder zwei Beziehungen gehabt, ist sexuell also eher unerfahren. Aber mit dem neuen super tollen Lover ist alles ganz toll und es ist der beste Sex, den die beiden jemals hatten. Warum dürfen Männer so viele Frauen haben, wie sie wollen, ohne, dass das negativ ist? Wenn das bei einer Frau vorkommt, dann werden gleich ein paar sehr unschöne Schimpfwörter über sie gesagt.
Der Ablauf der Geschichte, also die Ereignisse sind soweit ok. Nichts super Außergewöhnliches, aber ganz interessant zu lesen. Viele Dramen, damit die Spannung erhalten bleibt. 
Der Schreibstil kann man an sich ganz gut runterlesen, aber meinen Geschmack hat es leider auch nicht richtig getroffen. Obwohl ich auch gerne in den Bereich erotische Liebesgeschichte unterwegs bin, habe ich die Sexszenen hier einfach übersprungen (es sind auch nicht sehr viel, da liegt der Fokus dieses Buches nicht drauf), weil ich sie einfach nicht gutgeschrieben fand.

Insgesamt habe ich keine große Freude beim Lesen dieses Buches empfunden. Ich werde auch wohl keine weiteren Bücher von der Autorin lesen. Ich kann das Buch von meiner Seite aus nicht wirklich empfehlen, jedoch scheint es andere Leser zu geben, denen das Buch gut gefallen hat.

Es tut mir auch wirklich leid, dass ich jetzt eine solche schlechte Rezession abgebe. Das mache ich nicht gerne. Tatsächlich habe ich das Buch nur weitergelesen, weil ich es bei lovelybooks durch eine Leserunde erhalten habe. Sonst hätte ich es nach dem ersten Kapitel zur Seite getan.