Rezension

Sehr schön!

Die verlorene Geschichte - Rebecca Martin

Die verlorene Geschichte
von Rebecca Martin

Lea, schwanger und verlassen staunt nicht schlecht, als plötzlich eine alte Dame vor ihrer Wohnungstür steht und behauptet, sie sei ihre Großmutter, von der sie gedacht hatte, dass sie gar nicht mehr leben würde. Doch Claire ist vor vielen, vielen Jahren nach Australien ausgewandert. Claire erzählt nicht viel und Lea traut sich nicht zu fragen. Ihrer Mutter Rike, zu der sie auch nicht gerade das beste Verhältnis hat, hat sie weder von der Schwanderschaft, noch von dem Besuch erzählt. Lea erfährt, dass Claire ein altes Weingut in der Nähe gekauft hat. Ein Weingut auf dem sie eine kurze glückliche Zeit mit ihrer Tochter verbringen durfte. Mit ihrer Tochter Rike. Rike, die bei den Großeltern aufwachsen musste. Rike, die denkt, sie sei von der Mutter verlassen worden. 
Lea hilft ihrer Großmutter Claire beim Renovieren des Gutshauses. Während der Renovierungsarbeiten entdeckt sie plötzlich ein Bündel alter Briefe. Was hat es mit den Briefen auf sich? Wer hat sie geschrieben? Und aus welcher Zeit stammen sie? Sie scheinen sehr alt zu sein.
Während sich Claire, Rike und Lea langsam (wieder) näher kommen, taucht der Leser immer wieder in die Geschichte der Schwestern Marianne und Helene ein. Marianne und Helene, die einst auf dem Weingut lebten, das Claire 200 Jahre später gekauft hat. Marianne, die sich auf Gianluca einlässt. Marianne, die ein Kind von ihm empfängt, das sie jedoch nicht behalten darf. Ihr Vater verbietet es ihr. Helene, die eifersüchtige Schwester, die vorgibt, auf Mariannes Seite zu stehen und die ihr doch in den Rücken fällt. Die Ereignisse überschlagen sich. 
Dann immer wieder Rückblicke auf Claires Zeit als junge Frau. Ihre Ehe, ihr kleines Mädchen Rike, die furchtbaren Drohungen der Familie ihres Mannes, der sie nicht einen Augenblick geliebt hat.
"Die verlorene Geschichte" - drei Geschichten, drei Schicksale, die zum Schluss zu einer Geschichte zusammengeführt werden - zu der Geschichte von Leas Familie. Frauenschicksale, die sich wiederholen. Liebe, Eifersucht, Familiengeheimnisse.
Die Autorin versteht es, den Leser gefangen zu nehmen mit einer sehr spannenden Familiengeschichte. Ganz langsam fügen sich die Bruchstücke zusammen, bis sie eindlich ein Ganzes bilden. Ich konnte nicht mehr auflösen zu lesen, bis endlich alle Rätzel gelöst waren. Ein sehr schöner und spannender Roman, den ich gerne weiterempfehlen werde.