Rezension

Sehr schön und überhaupt nicht kitschig

Drei Wünsche hast du frei - Jackson Pearce

Drei Wünsche hast du frei
von Jackson Pearce

Inhalt:

Seit sich Violas Freund Lawrence als schwul geoutet und ihre Beziehung damit ein Ende gefunden hat, fühlt sich Viola nicht mehr vollständig. Sie wird von ihren Mitschülern kaum wahrgenommen und wenn, dann ist sie nur die Freundin des beliebten Jungen. Ihr Wunsch nach Zugehörigkeit ruft versehentlich einen Dschinn herbei, der nicht gehen kann, bis er ihr nicht drei Wünsche erfüllt hat. Viola zögert das aber immer weiter heraus, da sie diese nicht unbedacht verschwenden möchte und mit der Zeit merkt Dschinn, dass er auf der Erde anders empfindet, als er sollte.

 

Meinung:

Der Dschinn, der auch nur „Dschinn“ genannt wird, ist zunächst überhaupt nicht erfreut, auf der Erde festzusitzen. Im Gegensatz zu seiner Heimat ist die Erde nämlich ein Ort, an dem er altert. Jede Sekunde, in der Viola sich nicht für einen Wunsch entscheiden kann, verkürzt sein Leben. Nur Viola kann Dschinn sehen und ihr gegenüber verhält er sich aus bereits genanntem Grund sehr abweisend. Er ist genervt, dass sie sich nicht endlich etwas wünscht, auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist, damit er wieder verschwinden kann.

Viola weiß genau, was sie sich wünschen würde, allerdings würden ihr alle Variationen eines Wunsches wie Betrug vorkommen. Ihr ist nicht wohl dabei, sich selbst oder die anderen Menschen so zu verändern und zu manipulieren, dass sie selbst dazu gehört. Sie möchte das allein schaffen. Trotzdem möchte sie ihre zugeteilten Wünsche nicht verschwenden und lässt sich deshalb Zeit.

 

Mit jedem Tag, den Dschinn auf der Erde verbringt, wird es für ihn erträglicher. Er beginnt, sich mit Viola zu verstehen und sieht sie nicht mehr nur als Verschwendung von Lebenszeit. Auch für Viola zählt Dschinn immer mehr als ein Freund. Allerdings sollte Dschinn sich nur so kurz wie möglich auf der Erde aufhalten, die Wünsche erfüllen, seine „Herrin“ dabei respektvoll behandeln und wieder nach Hause zurückkehren. Dabei ist eine Freundschaft das letzte, was passieren sollte.

 

Bevor ich dieses Buch gelesen habe, habe ich mit einer klischeehaften Geschichte gerechnet, die allenfalls für zwischendurch ganz unterhaltsam ist. Was ich schließlich bekommen habe, habe ich nicht erwartet. Violas Reaktion auf den Dschinn ist realistisch und wirkt nicht gestellt. Auch sämtliche Dialoge und der Umgang zwischen den Charakteren wirkt sehr echt. Der Schreibstil ist einfach und jugendlich und lässt sich leicht lesen. Was mich dabei gestört hat, ist die ständige Verwendung des Wortes „yeah“, was einfach nicht in den deutschen Sprachgebrauch passt.

Gefühle zwischen Dschinn und Viola tauchen nicht einfach plötzlich auf, sondern entwickeln sich nach dem Kennenlernen ganz natürlich. Es gibt keine Liebe auf den ersten Blick, ohne sich überhaupt richtig kennengelernt zu haben, sondern es passiert nach und nach.

 

Fazit:

Alles in allem ist das Buch mehr, als ich erwartet habe. Es ist überhaupt nicht kitschig, die Charaktere wirken real und sympathisch und die Handlung ist (bis auf den Fantasy-Anteil selbst, natürlich) kaum unrealistisch. Ein tolles Buch, das sich auch aufgrund seiner Kürze schnell verschlingen lässt, aber nicht besonders genug für die Höchstwertung ist.

4/5 Punkten