Rezension

Sehr schöne Sprache und Geschichte

Der Trick - Emanuel Bergmann

Der Trick
von Emanuel Bergmann

Bewertet mit 4.5 Sternen

~~Erster Weltkrieg: Mosche lebt mit seinen Eltern in Prag. Der Vater, ein Rabbi, glaubt nicht recht an die Geschichte der unbefleckten Empfängnis, die ihm seine Frau erzählt, erzieht seinen Sohn dennoch mit Liebe und Strenge.
Gegenwart: Max erfährt, dass seine Eltern sich scheiden lassen und ist vor den Kopf geschlagen, wie konnte es nur so weit kommen? Er gibt die Hoffnung nicht auf, dass sie sich wieder versöhnen und schmiedet einen Plan. Mosche, der mit 15 einen Zirkus besucht und beschließt das dies seine Welt ist. Max entdeckt beim Auszug seines Vaters einen Karton mit einer Schallplatte mit einem Zauberspruch für die Liebe. Vielleicht wirkt diese auch bei seinen Eltern? Max macht sich auf die Suche – und findet Mosche. Wie und warum- lest selbst!
Emanuel Bergmann erzählt zwei Geschichten, die nicht unterschiedlicher sein könnten und verwebt die Fäden gekonnt zu einem Meisterwerk, das zu lesen viel Spaß macht. Abwechselnd taucht der Leser in verschiedene Welten ab, in Prag ernst und mit harter Sprache und bei Max mit weicher Erzählstimme, die sich wunderbar leicht lesen lässt.
Ernste Untertöne finden sich auch: Nationalismus, Trennung der Eltern usw. werden angesprochen, doch nicht mit dem erhobenen Zeigefinger thematisiert, sondern mit einem Augenzwinkern.
Sowohl Max als auch Mosche sind sympathisch, ebenso wie alle anderen Protagonisten und mit viel Liebe zum Detail gezeichnet.
Alles in Allem, handelt es sich um ein gelungenes Debüt, das mit zeitlosen Botschaften voll überzeugen konnte.