Rezension

sehr spannend

Die Furcht des Weisen. Teil 1 - Patrick Rothfuss

Die Furcht des Weisen. Teil 1
von Patrick Rothfuss

Bewertet mit 5 Sternen

Ich kenne das Buch „Der Name des Windes“ nicht, trotzdem fand ich die Geschichte so ansprechend und die ersten Seiten der Leseprobe so überzeugend, dass ich dieses Buch gerne lesen wollte. Entgegen meiner ursprünglichen Erwartung, hatte ich allerdings keinerlei Schwierigkeiten in die Geschichte hinein oder mich in ihr zurecht zu finden. Daher würde ich sagen, dass man das Buch auch ohne Kenntnis des Vorgänger-Bandes lesen kann.
Und eins möchte ich jetzt schon vorweg nehmen: ich war begeistert !! Für mich persönlich ist dies eins der besten Bücher seit „Herr der Ringe“.

Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Der (alte) Gastwirt Kote, alias Kvothe, erzählt in seinem Gasthaus einem Chronisten die Geschichte seines Lebens, damit er diese aufschreiben kann.
Den Löwenanteil des Romans nimmt eben diese Niederschrift ein, die Erlebnisse des jungen Kvothe: sein Leben, seine Freunde, Liebe und die Schwierigkeiten, die ihn auf diesem Weg begleiten.
Unterbrochen wird diese Rückblende durch kurze, sogn. „Zwischenspiele“, die wieder im Gasthaus, in der Gegenwart spielen. Wenn man so will ist dieses Buch eine Erzählung in der Erzählung.

Der Roman ist geprägt von ganz hervorragend gestalteten , ausdrucksstarken Charakteren und wunderbar, detailreich dargestellten Umgebungen/Landschaften. Daneben begeisterten mich die Beschreibungen der fremden Kulturen und ihren Verhaltensweisen und das Leben bzw. die Gepflogenheiten der adeligen Gesellschaften. Ich fand vieles erfrischend neu und andersartig.
Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und derart fesselnd und mitreißend, dass man das Buch selbst dann kaum zur Seite legen kann, wenn gar nicht viel passiert. Man taucht in diese Welt ein, versinkt geradezu in ihr, und manchmal rauben die Geschehnisse einem fast den Atem. Da wirkte es zuweilen sogar etwas verstörend, wenn man sich plötzlich im eben schon erwähnten „Zwischenspiel“ wiederfand. Dafür hatte man dann etwas Zeit Atem zu holen….
Abgesehen von den spannenden Aspekten ist dies ein sehr poetisches Buch. An vielen Stellen finden sich Verse, Weisheiten, Geschichten und Lieder. Für den einen oder anderen Leser vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, aber ich fand alles wunderbar passend und stimmig. Es erinnerte hier und da etwas an den „Hobbit“, aber ohne dass es abgekupfert wirkte.
Da das Original-Buch in zwei Teile gespalten wurde, endet dieser erste Teil im wahrsten Sinne mit einem Knall und mit vielen offenen Fragen. Zum einen bin ich natürlich gespannt auf Kvothes weiteren Weg, in Begleitung dieser illustren Truppe, und was sich in Folge dieser Mission noch ergeben wird. Ich bin ebenso gespannt, was Kvothes Freunde und Bekannte in der Zwischenzeit getrieben haben, und was „Denna“ oder „Auri“ noch zum Geschichtsverlauf beizutragen haben. Ich glaube, dass besonders in „Auri“ mehr steckt, als bisher offensichtlich war.
Und natürlich möchte ich wissen, ob Kvothe den Namen des Windes erfährt….

Es war ein Leseerlebnis der besonderen Art, fesselnd bis zur letzten Seite.

Kommentare

Cthulhu kommentierte am 09. Januar 2014 um 19:38

Gut, dass du in die Geschichte reinkommen konntest, aber "Der Name des Windes" solltest du dennoch lesen, da es nun mal der erste Teil der Reihe ist. Gerade wenn du auch die Fortsetzung lesen möchtest (die hoffentlich Ende 2014 erscheinen wird) tust du gut daran den Anfang zu kennen, da noch viel Bezug darauf genommen wird...