Rezension

Sehr spannend

Im Wald der Wölfe - Linus Geschke

Im Wald der Wölfe
von Linus Geschke

Bewertet mit 5 Sternen

~~„Im Wald der Wölfe“ von Linus Geschke, Ullstein-Verlag, ist ein ebook mit 209 Seiten auf meinem Reader, die in 43 Kapitel eingeteilt sind, diese sind mit Überschriften versehen. Es ist der 4 Fall mit Jan Römer.
Die Handlungen spielen teilweise in der Gegenwart sowie in der Vergangenheit in unterschiedlichen Jahren und meist in und um Frauenwald.

Jan Römer’s Urlaub im Thüringer Wald wird jäh unterbrochen, als nachts eine blutende Frau vor seiner Waldhütte steht. Ihre Geschichte vom Sturz beim Joggen glaubt er erst einmal, bis sie ihm vom Wald der Wölfe und einem vor Jahren darin ermordeten Mann mit einem Brandmal auf der Stirn erzählt. Das war nicht der einzige Tote. Da er als Redakteur in Köln arbeitet und für die Rubrik „Ungelöste Kriminalfälle“ zuständig ist, ist sein Interesse geweckt. Schon steckt er mitten in Recherchen und gerät  selbst in Lebensgefahr.
Mit seiner Kölner Kollegin „Mütze“ und seinem Freund, dem Ex-Boxer Arslan und dessen Freundin, einer Psychologiestudentin, hat er tatkräftige Unterstützung  bekommen. Sie wühlen in alten Geschichten der Nazis und der Stasi, schauen sich die vor Ort noch erhaltenen Bunker und Gebäude an und kommen dem Täter dadurch sehr nahe.

Es gibt Abschnitte aus dem Leben des „kleinen Wolfes“, der jetzt als ausgewachsener „Wolf“ seine Beute schon von Beginn an beobachtet und immer auf dem Laufenden ist, weiß, was sie so tut und herausfindet, bis er handelt.

Einige Charaktere kennt man ja schon aus den Vorgängerbüchern und durch die schlimmen Ereignisse in Frauenwald sind sich zwei endlich näher gekommen.

Es ist eine komplexe Geschichte mit unterschiedlichen Handlungssträngen, die in Ostdeutschland vor und nach der Wende spielen. Sie führt in die Szene der Nazis und der Stasi. Auch wenn die Story Fiktion ist, wie der Autor betont, sind die Handlungsorte durchaus real. Ich habe nebenbei einige Male gegoogelt, z.B. nach dem Sprungschanzenhaus und dem Bunker, der jetzt ein Museum ist.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Grundsätzlich lese ich nicht gern Bücher aus der Nazi- oder Stasi-Zeit. Aber hier steht das nicht so im Vordergrund, wird nur bei den Ermittlungen oder in den kursiven Abschnitten kurz angeschnitten. Oder auch eben bei der Besichtigung des alten Bunkers. Gefallen hat mir auch, dass der Osten nicht verrissen und recht realistisch dargestellt wird, auch in den Beschreibungen der kleinen Ortschaften um Frauenwald, der Häuser, Gaststätten oder Hotels, wo auch heute noch einige nostalgische Überbleibsel vorhanden sind, was man schon fast charmant nennen kann.

Das Cover mit dem düsteren Waldweg passt sehr gut zur Geschichte.