sehr spannend
Bewertet mit 5 Sternen
Am 29. März 2021 erschien im Penguin Verlag der Debütroman „Der Verdacht“ von Ashley Audrain. Das festgebundene Buch umfasst 320 Seiten und ich konnte das Buch bereits nach den ersten gelesenen Seiten nicht mehr aus der Hand legen.
Die von der Autorin erweckten Persönlichkeiten werden nicht ausgiebig beschrieben und es erfolgen auch keine Dialoge untereinander. Vielmehr werden Szenen aus der Sicht von Blythe geschaffen, die immer wieder Vergangenes beschreiben und ihre dazu gemachten Gedanken vereinen. Blythe und ihr Ehemann bekommen die kleine Violet. Violet war ein gewolltes Kind und trotzdem kam es sofort nach der Geburt zu einem Bruch zwischen ihr und ihrer Mutter. Die vorausgesetzte Mutterliebe fehlte und das Baby spürte dies. Der Mann versucht das alles für normal zu erklären und fängt die Situationen auf. Die Kälte zwischen den beiden manifestiert sich und schon bald versucht jede auf ihre Art der anderen Schaden zuzufügen. Die Situation eskaliert zu einem späteren Zeitpunkt und immer wieder stellt Blythe sich die Frage, ob sich ihr Verdacht bestätigt.
Mir hat der Thriller unglaublich gut gefallen und wurde innerhalb weniger Stunden durchgelesen. Die Autorin hat es geschafft einen durchgehenden Spannungsbogen aufrecht zu erhalten. Hin und wieder begibt sie sich in die Vergangenheit von Blythe und stellt dies anhand von Jahreszahlen dar, sodass ich immer genau wusste, ob gerade ein Stück Familiengeschichte wiedergegeben wird (Blythe´s Oma´s Verhältnis zur Mutter bzw. Blythe´s Mutter Verhältnis zu Blythe), welches durchaus dazu Beitrug Blythe´s Handeln nachzuvollziehen.
Aufgrund der sensiblen Thematik „Darf es sein, dass eine Mutter keine Liebe für Ihr Neugeborenes empfinden kann“ ist meines Erachtens besonders darauf zu achten gewesen, dass der Thriller das Thema ernst angeht und nicht fiktiv unrealistisch wird. Der teilweise sehr präzise Ausdruck und die Aussagekraft mit wenigen Worten Situationen sehr deutlich und eindrucksvoll zu schildern haben dazu beigetragen, dass ich das Thema sehr ernst genommen habe und mit den Charakteren mitfühlen konnte.
Gerne bewerte ich das Buch mit 5 *.