Rezension

sehr spannend

Die Leiche im Wrack
von Alex Winter

Bewertet mit 5 Sternen

== Buchrückentext: ==

»Daryl presste seinen Rücken an die Rost zerfressene Schiffswand. Mit unheimlichem Pfeifen und Dröhnen schossen die Wellen durch die aufgerissene Stahlwand in das Wrack und schnappten wie blutgierige Haie nach seinen Füßen. Ein paar Minuten noch, dann würden sie ihn verschlingen …«

Nicht zum ersten Mal klettert der behinderte Aborigine-Junge Robb Tomkins auf das Wrack der Shanghai Queen, um zu angeln. Was Robb an diesem Morgen an den Haken bekommt, ist jedoch kein kapitaler Fisch, sondern die grausam entstellte Leiche eines einheimischen Fischers. Getarnt als passionierter Freizeitangler reist Detective Daryl Simmons in das kleine westaustralische Fischernest Shelly Beach. Doch nicht nur seine exzentrischen Bewohner geben ihm Rätsel auf, auch der charismatische Aborigine Koolkuna und dessen Clan, die den Ort als ihr Stammesland zurückfordern, scheinen etwas zu verbergen. Je näher Daryl der Lösung des Falles kommt, umso tiefer gerät er zwischen die Fronten – und in tödliche Gefahr …

== Leseeindrücke: ==

Zu Beginn der Handlung lernen wir Robb Tomkins kennen, der - wie auch im Buchrückentext beschrieben- ein Aborigine-Junge und behindert ist. Dieser klettert auf dem alten Schiffswrack der Shanghai Queen herum.  Beim Angeln dann zieht er nicht nur Fische heraus, sondern auch einen Stiefel mit einem abgenagten menschlichen Fuß noch drinnen ... Kurz darauf lernen wir schon gleich den Ermittler Detective Daryl Simmons kennen, dessen 5. Fall dieser Australien-Krimi hier ist. Man weiß bereits dass der Tote Ron Fagg ist, ein seit Wochen vermisster Fischer. Die ersten Ermittlungen und Verhöre stehen an. Bald wird klar: Hierbei handelt es sich nicht um einen Unfall, sondern um einen Mord. Aber wer könnte diesen schrecklichen Mord begangen haben? Und vor allen Dingen, was war das Motiv?

Ich bin recht gut in die Handlung reingekommen. Der Schreib - und Erzählstil des Autors ist sehr fesselnd und detailliert. Mir stockte vor Spannung fast der Atem während des Lesens und ich fieberte den Ermittlungen entgegen. Das Ende war ja nochmals ein Höhepunkt, ein richtiger Showdown.

Ein Regionalkrimi mit faszinierendem Lokalkolorit, vielen Hintergrundinformationen über die australischen Ureinwohnern und actiongeladener Handlung. Das westaustralische Fischerdorf Shelly Beach wirkt sehr beschaulich, doch wir wissen: Der Schein trügt.  Vielleicht wäre so ein ganz kleines Glossar bzw. eine Begriffserklärung hier gar nicht so fehl am Platz, da die Terminologie der Aborigines  sehr umfangreich und gerade die Fischerausdrücke mir oft unbekannt waren.

Die 16 Kapitel verteilt auf 427 sind von unterschiedlicher Länge, teilweise angenehm kurz, anderenteils aber auch wieder relativ lang. Das Schriftbild ist gut leserlich groß und augenfreundlich.

Das Cover  sticht ins Auge hat mir direkt bei der ersten Augenscheinnahme des Buches sehr gut gefallen: Das alte Schiffswrack, die gedämpfte Farbgebung, die kreisenden Vögel am Himmel.

Insgesamt habe ich mich bestens unterhalten gefühlt und spannungsgeladen mitermittelt. Sehr gerne vergebe ich 5 von 5 Sternen!

 

@ esposa1969