Rezension

Sehr spannende Fortsetzung, wieder ein Highlight aus der Reihe ;)

Die Henkerstochter und das Spiel des Todes - Oliver Pötzsch

Die Henkerstochter und das Spiel des Todes
von Oliver Pötzsch

Bewertet mit 5 Sternen

Es geht weiter mit den Geschichten um den Henker Jakob Kuisl!

"Hab schon von ihm gehört. Ein wilder Hund soll das sein,
jähzornig und gradaus, dabei schlau wie ein Fuchs."
S. 204

Ich wollte ja eigentlich von so weit fortgesetzten Reihen keine Rezensionen mehr schreiben, da sie kaum gelesen werden, aber bei diesem tollen Buch muss ich euch einfach meine Meinung weitergeben, weil diese Reihe sich auf jeden lohnt! Natürlich spoilerfrei ;)

1670 a.d., Schongau - Oberammergau (Bayern)

Auch im sechsten Band geht es spannend weiter mit der Henkerstochter!

Schon nach den ersten Seiten war ich sofort wieder drin. Die Familie der Kuisls ist mir schon sehr ans Herz gewachsen und Oliver Pötzsch schafft es jedes Mal wieder, mich mit den ersten Seiten zu packen! Die Atmosphäre dieser ursprünglichen Zeit ist perfekt getroffen und ich liebe den leicht bayerischen Dialekt, der dem ganzen seinen besonderen Reiz verleiht.

Magdalena ist die Tochter des Schongauer Henkers Jakob Kuisl und hat in den vergangenen Jahren schon einiges mit ihrem griesgrämigen, temperamentvollen und scharfsinnigen Vater mitmachen müssen. Immer wieder gerät die Familie durch den unehrenhaften Beruf in verzwickte Morde, die dem alten Sturschädel Kuisl keine Ruhe lassen. Seine Neugier lässt ihn seine Nase überall reinstecken, ohne Rücksicht darauf, der Obrigkeit damit eventuell in die Quere zu kommen.

Dieses Mal gibt es zwei Handlungsstränge, denn nicht nur der Bader Simon Fronwieser, der mit der Familie Kuisl verbunden ist, sieht sich einer Mordserie im fernen Oberammergau gegenüber; auch Barbara, die andere Tochter des Henkers, manövriert sich durch ihre Unbedachtheit in ein sehr gefährliches Ränkespiel, das die ganze Familie in Bedrängnis bringen könnte. Viele kleine Puzzlestückchen, die scheinbar wenig miteinander zu tun haben und sich am Ende zu einem runden Abschluss verbinden.

Durch den Wechsel zwischen den beiden Ereignissen wird die Spannung immer weiter voran getrieben und steigert sich konstant, weswegen ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Ich war auch trotz Anzahl der Seiten viel zu schnell damit durch, aber es lässt einen einfach nicht mehr los.

Wie erwartet hat Oliver Pötzsch auch hier wieder die Hintergründe perfekt recherchiert und im Nachwort findet man auch die ganzen kleinen Details, die er sich für diese Geschichte mühevoll zusammen gesammelt hat. Sowas liebe ich in historischen Geschichten, wenn man dabei auch authentische Fragmente aus der Vergangenheit erfährt, die dabei noch so gekonnt in eine interessante und sehr unterhaltsame Geschichte verpackt werden.

Aberglaube und Fremdenhass sind dieses Mal ein großes Thema, das der Autor in seinem Nachwort in wenigen Worten perfekt zusammenfasst: „Geschichte wiederholt sich. Und wie es aussieht, lernen wir nur sehr selten etwas aus der Vergangenheit.“ S. 630

Fazit

Ich hoffe sehr, dass diese Reihe noch lange weitergeht, denn ich bin jedes Mal wieder aufs Neue total begeistert von der Ideenvielfalt und der Authentizität, die uns Oliver Pötzsch mit so viel Charme und Kompetenz in seinen Büchern näher bringt.

© Aleshanee
Weltenwanderer