Rezension

Sehr spannender Thriller

Flugangst 7A
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem ich von "AchtNacht" eher enttäuscht war, setzte ich meine ganze Hoffnung in "Flugangst 7A". Schon der Prolog, der gerade einmal über zwei Seiten geht, hat mich so sehr in den Bann gezogen, dass ich das Buch am Liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Die Spannung, die schon auf den ersten Seiten aufgebaut wird, zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamten Seiten, die noch vor einem liegen. Dabei geht es wie auf einer Rennstrecke zu, nach einer kurzen Bremsung in einer Kurve, wird das Gaspedal wieder richtig durchgetreten. Bei Fitzek neuestem Werk wurde mir schwindelig und ab und zu auch ein bisschen übel. Insbesondere was Nele durchmachen musste, hat mich emotional sehr getroffen und erschüttert, da ich selbst erst vor kurzem ein Baby bekommen habe und somit natürlich die gesamte Schwangerschaft und auch die Geburt noch sehr präsent in mir verankert ist. Ich konnte mich somit sehr gut in sie als Protagonistin einfühlen und habe mit ihr zusammen Blut und Wasser geschwitzt. Die Szenen mit Nele sind aber auch sehr hart, gerade deshalb empfehle ich zartbesaiteten Schwangeren, eher erstmal einen Bogen um diesen Psychothriller zu machen.
Neben der Geschichte von Nele, gibt es noch eine zweite, die irgendwann ineinander fließen. Mats, Neles Vater ist auf dem Weg zu seiner Tochter, in einem Flugzeug, da er aus Gründen nach Argentinien ausgewandert ist, seine Tochter nach der Geburt aber unterstützen möchte. 

»Wenn der Irre es irgendwie schaffte, seine Absichten zu verwirklichen, würden 626 Menschen sterben. Heimtückisch ermordet.
Von mir.«

Zitat aus: "Flugangst 7A"

Was in diesem Flugzeug alles geschieht, lässt einem die Nackenhaare zu Berge stehen. Ich weiß schon genau, warum ich niemals ein Flugzeug bestiegen und es auch nicht vorhabe. (Nach diesem Roman schon mal gar nicht.)
Es ist erschütternd zu lesen, wie manipulierbar die menschliche Psyche doch ist, und was man mit dieser Fähigkeit so alles anstellen kann. Selbst in einem Flugzeug kann man noch weite Kreise ziehen und Menschen für einen mobil machen und das, obwohl man meinen sollte, dies wäre gar nicht möglich.
Was Fitzek bei "AchtNacht" bei mir nicht erreicht hat, nämlich an den richtigen Stellen ein paar Cliffhanger bereit zu stelle und die Story so spannend zu machen, beherrscht er in seinem neuen Psychothriller wieder total. Fast an jedem Kapitelende geschieht etwas, wo man wissen möchte, wie es weiter geht, doch dann endet der Abschnitt und anstatt mit Nele, geht es plötzlich wieder mit Mats weiter und wir befinden uns erneut im Flugzeug. So wird die Spannung immer auf einem hohen Level gehalten, was für meine Nerven zwar nicht wirklich gut gewesen ist, mir aber außerordentlich gut gefallen hat. Auch typisch Fitzek: Er baut Stellen ein, mit deren Wendung ich so niemals gerechnet hätte. Ich hatte im Gegensatz zu seinem vorherigen Thriller dieses Mal erneut keinerlei Ahnung, wohin alles führen könnte, wer hinter allem stecken würde. Zudem scheint immer alles aufgeklärt zu sein, man fragt sich, warum noch so viele Seiten übrig sind und dann gibt es einen lauten Knall und man sitzt mit offenem Mund vorm Buch und weiß nun so gar nicht mehr, was  man sagen, oder denken soll. Genau so kenne und liebe ich die Bücher von Sebastian Fitzek.

Fazit:
Sebastian Fitzek hat es wieder geschafft, mich an sein Buch zu nageln. Nachdem ich von "AchtNacht" so enttäuscht gewesen bin, macht er es mit diesem neuen, spannenden Werk wieder gut. "Flugangst 7A" ist spannend vom Anfang bis zum Ende. Ich habe meine rasante Flugreise durch diese Geschichte wirklich sehr genossen und kann sie deshalb auch jedem nur empfehlen. Fitzek is back!

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