Rezension

Sehr süße Geschichte

One last shot - Macht es am Ende doch noch Klick? -

One last shot - Macht es am Ende doch noch Klick?
von Betty Cayouette

Bewertet mit 4 Sternen

Theo und Emerson waren als Teenager immer zusammen und ohne es sich einzugestehen, ineinander verliebt. Gerade als sie ein Paar werden könnten, zieht Emerson fort. Doch bevor es dazu kommen kann, beschließen beide, wenn sie mit 28 Jahren nicht verheiratet sind, genau dieses zu machen. Theo ist mittlerweile Fotograf und Emerson ein gefragtes Topmodel, allerdings mit dem Problem, dass sie nie den richtigen findet. Als auf Ermersons Handy die Erinnerung aufploppt, dass der Tag gekommen ist, an dem die zehn Jahre vergangen sind, beschließt sie kurzerhand nach Theo zu suchen. Doch ob die beiden wieder zueinander finden können?
Irgendwie sprach mich das recht bunte Cover an und die Geschichte klang nach einer netten RomCom für zwischendurch.
Der Einstieg fiel recht leicht, denn die Autorin schreibt sehr leicht und flüssig, allerdings auch recht abschweifend und für meinen Geschmack auch recht detailverliebt, denn das ein oder andere war jetzt nicht unbedingt relevant für die Handlung.
Nichtsdestotrotz mochte ich die Geschichte der beiden Protagonisten, die abwechselnd mal aus der Sicht Emersons, mal aus der Sicht Theos geschrieben wurde. Hin und wieder macht die Handlung auch Sprünge in die gemeinsame Vergangenheit, aus denen dann auch nach und nach ersichtlich wurde, was damals wirklich geschah.
In erster Linie geht es in diesem Buch um die tiefe Freudnschaft der beiden Protagonisten, man erlebt vor allem in den Rückblenden, wieviel sie miteinander erlebt haben und wie sie nach und nach immer mehr Vertrauen zueinander fanden. Gerade das gibt dem Buch dann auch eine gewisse Tiefe. Allerdings merkt man in der Gegenwart, dass die beiden lange voneinander getrennt waren. Die damalige Vertrautheit ist natürlich nicht von Anfang an da und sie müssen lernen, sich wieder aneinander anzunähern, was gar nicht immer so leicht ist. Ich hatte aber hier den Eindruck, dass genau das die Geschichte auch authentischer werden ließ.
Neben der Geschichte über die Freundschaft erhält man noch Einblicke ins Leben eines Models, was ich schon sehr interessant fand. Gerade auch wenn man immer wieder mitbekommt, mit welchen Gedanken Emerson so spielt.
Emerson ist mir gleich vom ersten Moment an sympathisch. Dabei spürt man allerdings auch schnell, dass sie mit eine traumatischen Ereignis in ihrer Vergangenheit zu kämpfen hat. Auf mich wirkte sie durchweg glaubhaft und authentisch.
Theo konnte ich zunächst nicht so ganz einschätzen, zumindest nicht den Theo der Gegenwart, aber da in ihm auch nach wie vor der Junge ruht, wurde auch er mir immer sympathischer.
Nebencharaktere gibt es hier auch einige, von denen alle wenigstens eine kleine Hintergrundgeschichte erhielten.

Mein Fazit: Tatsächlich hatte ich geglaubt, dass es sich hier um eine Art RomCom handelt, doch insgesamt ist es eher eine emotionale Geschichte. Die Entwicklung der Charaktere, sowohl damals als auch in der Gegenwart, fand ich sehr authentisch, genauso wie die Kritik an der Modebranche und der Modelwelt, die hier versteckt mit eingearbeitet wurde. Auch Emersons Erlebnis in der Vergangenheit und wie sich das auf sie als Person ausgewirkt hat, gefiel mir gut. Lediglich die Spannung hätte für mich etwas höher sein dürfen, denn so blieb die Sogwirkung für mich eher fern. Insgesamt aber eine lesenswerte Story.