Rezension

sehr traurig

Was ich dich träumen lasse - Franziska Moll

Was ich dich träumen lasse
von Franziska Moll

Bewertet mit 5 Sternen

Ich hätte nichts dagegen, immer mit dir alleine zu sein. Wir würden uns auf die Nerven gehen. Stell dir vor, du wärst die einzige, der ich Witze erzählen könnte. Du würdest sie alle abkriegen. Das wäre mir egal. Wenn nur wir auf der Welt wären, wäre alles einfacher. Überschaubarer. Du reichst mir. Elena hat ihr Glück gefunden – mit Rico. Doch ein schwerer Autounfall reißt Rico aus Elenas Leben in die Tiefen eines Komas. Tag für Tag zeigt Elena ihm nun, was das Leben für ihn bereithält, und wofür es sich lohnt, zurückzukommen: für ihre Liebe. Elena ist bis in die Tiefe ihrer Seele erschüttert. Ein Leben ohne Rico ist für sie nicht denkbar, nicht fühlbar. Wie kann sie Rico in der Schwärze seines Komas helfen? Dann findet sie auf seinem Computer eine Liste: die Top Ten der Dinge, die Rico vor seinem Tod noch erleben und tun wollte. Elena fasst einen Entschluss: Solange Rico nicht selbst sein Leben leben kann, wird sie seine Top Ten abarbeiten und ihm jeden Tag von ihren Erfahrungen berichten. Ihr zur Seite steht ganz unerwartet ein hartgesottener junger Krankenpfleger, der für jede Gelegenheit den unpassendsten Spruch parat hat. Seine Freundschaft hilft Elena, Rico nah zu bleiben und die Hoffnung nicht aufzugeben. Sie weiß, es lohnt sich, bis zum Ende zu kämpfen.
Franziska Moll lebt mit ihren Zwillingsmädchen in einem kleinen idyllischen Dorf in der Nähe von Köln. Nachdem sie schon mit drogenabhängigen Jugendlichen gearbeitet hatte, entdeckte sie das Schreiben für sich, lernte an der Internationalen Filmschule alles, was sie für ein gutes Drehbuch wissen musste und entwickelte Sitcoms und Filmideen. Doch erst, als sie sich entschloss, nur noch Romane zu verfassen, hatte sie endlich ihren absoluten Traumberuf gefunden. Eigene Verluste inspirierten sie zu Was ich dich träumen lasse und bestärktem sie in der Hoffnung, dass aus jedem Schicksalsschlag auch etwas Gutes entstehen kann.
Das Coverbild passt perfekt zum Titel und zum Inhalt der Geschichte. Ein toller, warmer Farbton lässt einen das Buch in die Hand nehmen um den Klappentext zu lesen. 
Oben links ein Heißluftballon, spielt noch eine wichtige Rolle in dem Buch. Ebenso der Baum, den man im unteren Abschnitt erkennen kann. Die Vögel oben rechts in der Ecke symbolisieren wohl das Zeichen der Freiheit. 
Der Titel passt sich farblich super dem Gesamtbild an!

Elena - lebenslustig, selbstbewusst und keck, später sehr verzweifelt
Rico - ihr Freund, durch einen Unfall leider im Koma
Tim - der Pfleger, kommt sehr ruppig und gefühlskalt rüber, dabei ist er ein ganz lieber Kerl

Leicht und flüssig und doch nicht so, wie man es gewohnt ist. Man findet jedoch sehr schnell in die Geschichte hinein. Sie wird aus der Sicht von Elena geschrieben und teilt sich in verschiedene Kapitel, eingeteilt in Tagen, auf. Angefangen vom Tag des Unfalls bis zum Ende.
Elena beschreibt eine Szene aus dem aktuellen Alltag, danach kommt, auch gut vom Gesamttext abgegrenzt, ein Rückblick wie Elena und Rico das entweder schon erlebt oder zusammen geplant hatten.
Die Geschichte springt also, auch während der einzelnen Kapitel, ein wenig in der Zeit. Aber gerade das ist es, was es hier ausmacht!

Ja was mag man hier schrieben :( Es ist einfach nur traurig, die ganze Geschichte vom Inhalt her. Man hofft und betet mit, das alles gut gehen wird. Man ist gespannt, ob Elena es schaffen wird, die gefundene Liste von Rico ab zu arbeiten. 
Ein Buch, was mich traurig und nachdenklich zurück lässt. 
Elena und Rico, ein ganz normales Paar, welches Hoffnungen, Wünsche und Träume hat. Doch durch einen Unfall wird Rico aus dem Leben gerissen und Elena verliert den halt an ihrer Seite.
Sie bleibt immer bei ihm, gibt ihm all Ihre Liebe. Dadurch vernachlässigt sie die Schule, die Lehrer machen sich Gedanken um sie. Doch sie kann und mag alleine nicht dort hingehen. Zu Hause mag sie, aufgrund Ihrer erkrankten Mutter, auch nicht bleiben und flüchtet sich ins Krankenhaus. Dort trifft sie auf Tim, den Pfleger von Rico. Er kommt zu Beginn recht ruppig und rabiat rüber, hat aber einen ganz weichen Kern.
Als Elena eine Liste bei Rico findet was er alles vor seinem Tod noch gemacht haben will, beginnt sie alleine, diese Liste abzuhaken. Sie hofft, die Dinge später mit Ihrem Freund erneut gemeinsam erleben zu können. Dabei hilft ihr unerwartet Tim!
Wird sie es schaffen?
Die Autorin schafft es hier wunderbar, auf wenigen Seiten das Thema Koma und Tod miteinander zu verbinden ohne den Leser zu überrollen. In jeder Zeile liest man den Schmerz den Elena ertragen muss, kaum Rückhalt von ihrer Familie. 

Sehr bewegend, traurig und hoffnungsvoll zugleich! Keine leichte Lektüre, sie regt definitiv zum nachdenken an!