Rezension

Sehr unterhaltsam, aber nicht so gut wie einige Vorgänger

Am Tatort bleibt man ungern liegen - Jörg Maurer

Am Tatort bleibt man ungern liegen
von Jörg Maurer

Bewertet mit 3 Sternen

»Ein schwerer Job, den Sie da haben.« … »Eigentlich nicht… Beim Schminken darf man nur nicht übertreiben. Ein bisschen Rouge, ein bisschen Lipgloss, aber tot soll sie schon noch aussehen.«

Gut, dass sich mit dem Bestatterehepaar Ignaz und Ursel Grasegger zwei echte Vollprofis der Leiche von Alina Rusche angenommen haben. Die Ärmste starb an fürchterlichen Kopfverletzungen, die auf den ersten Blick Folge eines Unfalls sind. Kommissar Jennerwein glaubt das allerdings nicht und sucht nun Alinas Mörder. Nur wer hätte ein Interesse haben können, eine Putzfrau zu ermorden?

 

Bei seinen Ermittlungen muss Jennerwein diesmal weitestgehend ohne die Hilfe seiner Kollegen zurechtkommen. Hölleisen muss sich mit einem Toten beschäftigen, der in einem Straßencafé saß und wohl an den Folgen eines Hitzschlags gestorben ist. Dem Ermittler kommt dabei aber einiges seltsam vor. Und das gesamte Team leidet noch mehr oder weniger unter dem dramatischen Ende eines Skihüttenausflugs, befindet sich teilweise noch im Krankenstand.

Ich fand das ein wenig schade. Gut, Hölleisens Part im Buch ist diesmal ordentlich groß, einige seiner Kolleginnen und Kollegen tauchten mir aber viel zu selten auf. Selbst Jennerwein ist diesmal nicht so präsent wie sonst, das hat mir schon gefehlt.

 

Darüber hinaus ist das Buch wieder sehr unterhaltsam geschrieben. Der Autor hat ein paar Überraschungen eingebaut, zum Beispiel den regelmäßigen Auftritt zweier weltberühmter Romanfiguren, die hier eigentlich überhaupt nicht hingehören. Ein paar Abschnitte werden aus der Perspektive einer Leiche erzählt und einer der Übeltäter im Buch ist ohne Zweifel ein höchst skurriler Charakter. Gelegentlich erschien mir die Handlung leicht überdreht und einmal habe ich richtig herzhaft gelacht. Unterhaltsam halt.

Der Krimi hat mich nicht so vom Hocker gerissen wie einige Vorgängerbände, allerdings sind auf der positiven Seite ein paar gut gelegte falsche Fährten zu verzeichnen.

 

Fazit: Jennerwein-Krimis haben eine ganz spezielle Atmosphäre, so auch dieser hier. Sehr unterhaltsam, aber nicht so gut wie einige Vorgänger.