Rezension

Sehr unterhaltsam mit unerwartetem Tiefgang

Rockoholic - C. J. Skuse

Rockoholic
von C. J. Skuse

Äußeres Erscheinungsbild:
Das Cover gefällt mir sehr gut. Einerseits sehr schlicht, andererseits bringt es den Rock- und die Musikszene, elementäre Dinge im Buch, sehr gut rüber. Der rot-rosa Hintergrund strahlt für mich dann noch das Fangirlleben von Jody dar.
Titel passt gut und wurde aus dem Englischen übernommen. Außerdem finde ich das Wortspiel sehr gelungen.

Eigene Meinung
Ein Fangirl, dass es schafft seinen Rockstar zu entführen? Das musste ich lesen. Die Idee ist einmalig und wirklich total schräg.

Die Handlung ist zwar manchmal ein bisschen abgedroschen, aber hey, sie entführt ihn ja nicht mal wirklich, er geht doch freiwillig mit. ;D
Ich bin selbst ein eingefleischtes Fangirl und musste diesen Roman lesen. Die Handlung sprüht nur so von Charme und Witz und Dinge, die so nie passieren würden, konnte ich hinnehmen und mich über sie amüsieren. Während das Buch auf der einen Seiten sehr unterhaltsam war, so thematisierte es dennoch sehr wichtige Themen: Verlust, Schmerz, Tod, Abschiednehmen, Drogen, Selbstmord. Die Palette ist weitgefächert und die Autorin schafft es sehr gut die Waage zu halten, zwischen Humor und Ernst.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und ich hatte das Buch ruckzuck durch. Die Autorin (ist es 'ne sie?) hat einen sehr großen Wortschatz und es macht Spaß Jodys Irren und Wirren und ihrem chaotischen Leben zu folgen.

Tja, kommen wir zu den Hauptcharakteren, die das Leseabenteuer nicht ganz so rund machen.
Jody ist mir am Anfang zu naiv. Sie geht total blind an ihren Star ran. Ich verstehe ja, dass man geflasht ist, wenn man ihn sieht und alles für ihn tun würde, aber Jody geht ja mit Scheuklappen durchs Leben und denkt nicht nach. Erfreulich finde, ich dass sich das ändert und ihre Blauäugikeit verschwindet. Sie wird reifer, auch wenn sie eine Chaotin bleibt (was ich toll finde).
Jackson ist am Anfang ein echtes Ekel, zwar aus gutem Grund, aber es war mir doch zu viel. Mit der Zeit wurde er menschlicher und mitfühlender. Ich mochte ich mehr, als ich ihm endlich hinter die Fassade schauen konnte.
Mic hat mich von Anfang an umgehauen. Er ist ein Underdog, er ist komisch, er ist anders, er ist wie ich. Ich finde es klasse, dass die Rocky Horror Show bei ihm mit eingebaut worden ist. Er ist auch ein klasse Freund, jemand auf dem man sich immer verlassen kann.
Die meisten Nebencharaktere haben mir eigentlich recht gut gefallen. Besonder die kleine Cree hat es mir angetan. Das Mädel ist einfach zuckersüß.

Tja, die Liebesbeziehung war zwar vorhersehbar, doch das schmälert nicht die Tatsache, dass sie einfach schön ist.

Das Ende war schön. Das Buch wurde gut abgeschlossen und ich konnte für ein paar hundert Seiten sehr gut unterhalten werden.

Fazit:
Ein sehr unterhaltsames Buch, dass ungeahnte Tiefe aufweist. Trotz anfänglicher Probleme mit den Protagonisten mochte ich sie eigentlich ganz gerne. Ein Buch, dass jedes Fangirl (und auch Fanboy) lesen sollte. Es ist natürlich auch für die etwas, die sich gut unterhalten lassen wollen, die Musik mögen und die ein Herz für Underdogs haben.