Rezension

Sehr vorhersehbar!

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden -

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden
von Amy Suiter Clarke

Bewertet mit 2.5 Sternen

2.5 Sterne Die True-Crime-Podcasterin Elle Castillo widmet sich einem neuen Fall eines ungeklärten Verbrechens. Der "Countdown-Killer" hat vor 20 Jahren immer drei junge Frauen entführt, immer im Abstand von drei Tagen. Jedes der Opfer ist immer ein Jahr jünger gewesen als das davor, bis das letzte (11 jährige) Mädchen fliehen konnte. Als Elle den Podcast ins Netz stellt, verschwindet wieder eine junge Frau. Nuf ein Zufall, ein Trittbrettfahrer oder ist der Countdown-Killer zurück gekehrt, nach 20 Jahren!? Was sich in der Inhaltsangabe und auf dem Klappentext so mega spannend angehört hat, war es leider für mich im Endeffekt leider ganz und gar nicht! Das Buch ist Kapitelweise als Podcast-Interview mit Angehörigen der damaligen Opfer, ehemaligen Ermittlern usw. geschrieben und dann aus dem heutigen Leben von Elle Castillo, die eng mit der Polizei zusammen arbeitet. Die Idee des Buches fand ich, wie gesagt, mega cool und spannend das ganze hat sich nach etwas neuem angehört, mit viel Gänsehautfaktor. Ich fande auch den Wechsel aus den Interviews und der heutigen Ermittlung gelungen und hat das ganze zu etwas besonderem gemacht! Auch den Schreibstil fand ich insgesamt als gut, streckenweise langatmig aber immer gut verständlich. Tja, warum hat mich das Buch dann doch eher enttäuscht!? Einerseits lag das daran, dass die Potcasts für mich immer mehr zum "Bildzeitungsniveau" wurden. Anfangs war es noch interessant zu lesen, aber irgendwann hatte ich dann das Gefühl, dass Elle Castillo mehr auf die "Sensation" aus war. Ich fande ihre Interviews mit den Angehörigen nicht wirklich einfühlsam und empfamd es auch mehr als seltsam, dass sie und ihre Polizei-Freunde immer öfter von "CK" reden. Wird der Killer hier verniedlicht? Zumindest fand ich es irgendwie geschmacklos! Wenn man nicht ständig vom "Countdown-Killer" schreiben möchte, dann doch lieber vom "Täter" oder ähnlichem. Zudem hat mir auch Elle Castillo als Protagonistin überhaupt nicht gelegen. Ich fand sie unsympatisch, teilweise egoistisch und rücksichtslos in ihrem Handeln. Sie setzt sich auch mal einfach so über Anordnungen der Poizei hinweg. Ich empfand sie als sehr anstrengende Person. Das Ende gipfelt dann in Selbstmitleid der eigenen Person, was ich auch als daneben empfand, angesichts der Gefahrensituation Das "schlimmste" für mich aber an diesem Buch war, dass es sehr sehr vorhersehbar war! Ich muss dazu sagen, dass ich schon viele Thriller gelesen habe, aber diesmal war es wirklich so, dass ich sofort wusste wer der Täter/die Tätern ist, in der ersten Szene in dem der Täter in Erscheinung tritt. Ich habe bis zuletzt gehofft, dass ich mich mit dem Verdacht irre, aber leider war es genau so! Klischeehaft war auch das letzte Opfer, das für mich schnell feststand und natürlich kam es auch genau so. Auch das Ende war 08/15 und hilt keine Überraschung für Thrillerfans bereit. Positiv empfand ich die Geschichte des Täters im zweiten Drittel des Buches, dies hat mich noch etwas "bei der Stange" gehalten. Fazit: Ich bin insgesamt ziemlich enttäuscht gewesen vom Buch, hatte ich doch grosse Erwartungen. Die Idee fand ich klasse, die Umsetzung war aber voller Klischees und sehr, sehr vorhersehbar. Für Thriller-Einsteiger sicher ein gutes Buch, aber für "eingefleischte" Fans des Genres nicht zu empfehlen.

s. T