Rezension

Seicht, aber gut zu lesen

Zwischen uns ein ganzes Leben - Melanie Levensohn

Zwischen uns ein ganzes Leben
von Melanie Levensohn

Bewertet mit 3 Sternen

Béatrice steckt in Schwierigkeiten, denn ihr Job scheint auf einmal gar nicht mehr so sicher. Auch in der Beziehung kriselt es, und so ist es ein Glück, dass sie zufällig auf die alte Jacobina trifft. Die braucht nicht nur ein bisschen Unterstützung im Alltag, sondern muss auch noch ein langgegebenes Versprechen einlösen.

Fast ein Jahrhundert vorher, muss auch Judith schwierige Zeiten durchstehen. Als Jüdin hat sie im Paris der 1940er immer weniger Rechte und schwebt bald sogar in Lebensgefahr.

Ich mag Geschichten, die über Generationen hinweg spielen, eigentlich ganz gerne, diese hier konnte mich aber nicht überzeugen. Mir hat die Grundidee gut gefallen, die Umsetzung fand ich dann aber einfach zu platt und süßlich. Es fehlt an Tiefe, es fehlt auch an „neuen“ Ideen. Zudem verrät der Klappentext viel zu viel, sodass mich eigentlich keine echten Überraschungen mehr erwartet haben. Was nicht vorher verraten wurde, errät man als Leser zudem noch sehr schnell, sodass keine echte Spannung aufkommt. Die Figuren waren recht einfach gestrickt, Jacobina mochte ich ganz gerne, weil sie ein paar Ecken und Kanten zu bieten hat, die anderen liefen einfach so mit. Auch sprachlich ist der Roman sehr einfach gehalten, schön zum Kopf ausschalten, mir war das jedoch zu wenig. Insgesamt ein Roman, der sich ganz nett lesen lässt, sonst aber nicht viel zu bieten hat.