Rezension

Seichte Unterhaltung

Die Schwestern von Mitford Manor - Unter Verdacht - Jessica Fellowes

Die Schwestern von Mitford Manor - Unter Verdacht
von Jessica Fellowes

Bewertet mit 3.5 Sternen

Luisa schafft in den 1920ern den Absprung: statt ihrer Mutter weiterhin als Wäscherin zu helfen und sich vom Onkel drangsalieren zu lassen, wird sie bei den mondänen Mitfords Kindermädchen. Vor allem mit der nur zwei Jahre jüngeren Nancy versteht sie sich blendend. Gemeinsam finden sie sich plötzlich in den Mordermittlungen rund um den Tod von Florence Shore, der Nichte der berühmte Florence Nightingale wieder.

Mit „Der Verdacht“ liefert Jessica Fellowes den ersten Band rund um die Mitfordschwestern, die in der ersten Hälfte des 20ten Jahrhunderts die High Society mitprägten. Die Autorin schafft es leider nicht so richtig, die goldenen Zwanziger aufleben zu lassen. In Ansätzen ist die Atmosphäre da, aber so recht überzeugend gelingt es nicht. So spielt die Handlung irgendwie im luftleeren Raum, was ich sehr schade fand. Der Fall entwickelt sich recht spannend, braucht aber lange Anlaufzeiten; immer hat man zudem im Hinterkopf, dass er auf Tatsachen beruht. Man muss ein bisschen ausblenden, dass die zwei Teenies und ein Bahnpolizist unrealistischerweise die einzigen sind, die sich um diesen Tod Gedanken machen, die „echte“ Polizei tritt quasi gar nicht in Aktion. Auch sonst muss man immer mal wieder Fünfe gerade sein lassen, nicht immer ist mir das gelungen. Die Figuren sind recht gut gestaltet, in diesem Band kristallisiert sich allerdings nicht so richtig raus, warum die Reihe nach den Mitfordschwestern benannt ist; Nancy gehört zwar zu den Hauptfiguren, steht aber nie so richtig im Mittelpunkt. Der Erzählstil ist sehr angenehm, die Geschichte liest sich sehr schnell, aber ohne rechten Gehalt. Ich bin mit der Reihe nicht so richtig warm geworden, würde weiteren Bänden (v.a. den über Unity Mitford) aber noch eine Chance einräumen.

Kommentare

E-möbe kommentierte am 02. Oktober 2018 um 14:48

Wow, 3,5 Sterne. Ich bin gerade in der Hörrunde bei LB dabei und dauernd am Überlegen, den Mist abzubrechen. Es ist gar zu schlecht. Unlogisch, dumm (Louisa), nervig (Louisa) und ... sagte ich schon dumm und nervig? Ich hasse Louisa. Ich hasse die Geschichte. Ich glaube, wenn da nicht auf den letzten Hörminuten was ganz Überraschendes passiert, muss ich das Teil zerreißen.