Rezension

Seichter Familienroman

Marigolds Töchter -

Marigolds Töchter
von Julia Woolf

Marigolds Töchter ist ein leichter und seichter Familienroman, der sich rund um Marigold und ihre Familie dreht. In einem idylischen englischen Dörfchen lebt Marigold (Ende 60) mit ihrem Mann Dennis, ihren beiden Töchtern und ihrer Mutter Nan. Marigold ist eine sehr herzenswarme Frau, die sich liebend gerne um die Familie und ihren Mann Dennis kümmernd, mit dem sie glücklich verheiratet ist. Die Autorin arbeitet ganz verschiedene Charaktere heraus: Das Nesthäckchen Suze, die noch zuhause lebt und auf eine Karriere als Influencerin hofft, die etwas schrullige, ständige mosernde, aber liebenswerte Nan und schließlich die künstlerisch begabte Daisy - Typ perfekte Tochter- , die nach 6 Jahren im Ausland zurück nach Hause kommt, um eine Trennung zu verarbeiten.

Die Handlung selbst dreht sich rund um das Thema Demenz. Marigold beginnt langsam vergesslicher zu werden und benötigt zum ersten Mal in ihrem Leben Hilfe. Es wird sehr eindringlich beschrieben, wie schwierig es für sie, die sich ihr ganz Leben immer zuerst um andere gekümmert hat und alles im Griff hatte, nun ist, mit der zunehmenden Unsicherheit umzugehen.

Ihre Töchter und die anderen Dorfbewohner finden teils herzerwärmende Ideen um ihr den Umgang zu erleichern. Die Handlung entwickelt sich ruhig und vorhersehbar und außer der obligatorischen Liebesgeschichte für Daisy, die wieder auf die Füße kommen muss passiert auch sonst nicht sehr viel. Die Charaktere und ihre Handlungen sind teilweise sehr klischeebeladen und ein großer Spannungsbogen wird nicht aufgebaut.

Trotzdem habe ich das Buch ganz gerne gelesen - es ist für einen regnerischen Herbsttag auf dem Sofa als leichte, schnelle Lektüre geeignet.