Rezension

Seichter Liebesroman für Zwischendurch, jedoch mit Ausbaupotential.

Schmetterlinge im Winter - Sarah Jio

Schmetterlinge im Winter
von Sarah Jio

Bewertet mit 3 Sternen

Wer wärst du, wenn dir nicht das Herz gebrochen worden wäre?

Manchmal scheint das Leben perfekt, alles läuft nach Plan, die Hochzeit mit einem Menschen, den du liebst, steht kurz bevor, jedoch tauchen immer wieder Schatten der Vergangenheit vor deinem inneren Auge auf. Was wäre, wenn damals alles anders gelaufen wäre? Wenn dein Herz nicht gebrochen worden wäre? Welcher Mensch wärst du heute?

Diese Fragen lassen Kailey nicht los, seit jenem Abend, an dem ihre erste große Liebe Cade plötzlich spurlos verschwand. Seitdem hat sich viel verändert.        Eigentlich glaubt sie alles im Leben zu haben, einen Job, welcher sie erfüllt; einen perfekten Verlobten und einen treuen Hund in ihrem trauten Heim. Als sie eines Abends nach einem romantischen Dinner mit ihrem Verlobten Ryan einem Obdachlosen hilft, scheint die Welt stehen zu bleiben. Sie blickt in die Augen ihrer großen Jugendliebe Cade. Die Vergangenheit überrollt sie und stellt sie vor die Entscheidung, wem ihr Herz und ihre Zukunft gehört?

„Schmetterlinge im Winter“ war der erste Roman der Autorin Sarah Jio. Der Schreibstil war sehr angenehm und leicht verständlich. Besonders der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit hat mir sehr gut gefallen. Man konnte die Lovestory zwischen Kailey und Cade von Anfang an verfolgen und auch die Entwicklung ihrer Charaktere und gemeinsamen Geschichte gut erkennen. 

Besonders das Thema hat mich sehr berührt und zum Nachdenken angeregt. Jio hat es geschafft ein wichtiges und präsentes Thema in eine dramatische Liebesgeschichte einzuflechten und alle Perspektiven zu beleuchten, indem die jeweiligen Charaktere unterschiedliche Ansichten vertraten.

Die Charaktere waren für mich zu schwammig ausgearbeitet. Ich konnte Sympathien gegenüber Kailey, Cade und Ryan entwickeln, jedoch nur oberflächlich. Ich hätte mir mehr Ecken und Kanten der jeweiligen Charaktere gewünscht. Auch die Zeit nach dem plötzlichen Verschwinden von Cade wurde nur kurz erwähnt. Hier hätte ich mir mehr Rückblicke in Kaileys Leben gewünscht, um ihr jetziges Verhalten besser nachvollziehen zu können. Ich konnte mich leider nicht gut in die Protagonisten hineinversetzen.

Auch im Verlauf der Geschichte bis hin zur Auflösung der damaligen Geschehnisse fehlte mir die nötige Tiefe der Geschichte, aber auch der Verhältnisse der Figuren untereinander. Leider litt darunter auch der Spannungsbogen, da alles sehr geradlinig und auch wenig überraschend verlief.

 

FAZIT: Ein seichter Liebesroman, als Lektüre für zwischendurch, der ein wichtiges und präsentes Thema anspricht, jedoch Ausbaupotential hat.