Rezension

Seichter „Tiefgang“ mit ganz viel Schmalz

Der Tanz unseres Lebens
von Noa C. Walker

Bewertet mit 1.5 Sternen

Wer Jennifer Aniston mag, wird dieses Buch lieben!

Florence ist eine begnadete Tänzerin, freundlich, aufmerksam, gutaussehend, „ein Wirbelwind“, eben der sympathische Traum aller Schnulzenleserinnen – selbst wäre sie aber viel zu umsichtig und zu bescheiden um das zu realisieren.

Ihr männlicher Gegenpart ist hochintelligent, bombastisch attraktiv und das Einfühlsamste und vorsichtigste was man wohl aufs Papier bannen kann.

Beide haben einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften und ziehen sich in ein kleines, idyllisches Urlaubsparadies in der Französischen Schweiz zurück. Dort lernen sie sich kennen – natürlich, indem er ihr zunächst heldenhaft das Leben rettet.

Damit der geneigte Leser erkennen kann, welch unglaublich liebens- und bewundernswerte Menschen hier umschrieben werden, dürfen beide aufopferungsvoll Claire, einer allein erziehenden Mutter und ihren beiden Töchtern, die eine vielversprechendes Sportass und schwer erkrankt, die andere ein strahlender Sonnenschein mit Trisomie 21,  unter die Arme greifen.

Dabei stellen sie sich die wichtigen Fragen des Lebens: Können verwundete Herzen jemals heilen? Wie lange darf man sich dafür Zeit lassen? Wie unendlich dankbar darf und kann man für sich und seine warmherzigen, einfühlsamen Freunde sein? Kann man jemanden verletzen, wenn man ihn nicht umsichtig genug nach seiner Schuhgröße fragt? Und wie viele Träume anderer zerstören wir unbedacht, einfach, weil wir sie nicht oft genug mit Samthandschuhen anpacken? Wie viel Schmalz passt in eine Geschichte, ohne dass es den Leser schüttelt?

Ich bin mir sicher, dass dieses Buch viele Begeisterte Leser finden wird, ich bin durch Zufall darüber gestolpert und lasse solche Art von Büchern in Zukunft besser liegen!