Rezension

seichter Wohlfühlroman

Zauberblütenzeit - Gabriella Engelmann

Zauberblütenzeit
von Gabriella Engelmann

Bewertet mit 3 Sternen

Die drei Freundinnen Stella, Leonie und Nina stehen jeder für sich an einen entscheidenden Wendepunkt in ihrem Leben. Nina wird von ihrem langjährigen Freund sitzengelassen, woraufhin für sie ihre kleine Welt zusammenbricht. Doch ist Nina an alldem nicht ganz unschuldig. Sie konnte sich Alexander nie ganz öffnen und irgendwann, konnte er einfach nicht mehr. Als sie daraufhin zu ihrer Freundin Leonie fährt, fährt sie dem Lehrer Kai direkt ins Rad und benimmt sich wie ein Derwisch. Doch auch Leonie steht vor ganz eigene Probleme. Zum einen schwächelt ihr Pensionsbetrieb, ihr Vater würde sie am liebsten seinen Obstbetrieb einstellen und dann ist da noch der Kinderwunsch, der sich einfach nicht erfüllen will. Und nun gibt es auch noch bei Stella Probleme. Nachdem eine Kinderfrau aufgehört hat und die andere es sich anders überlegt hat kann sie ihren Beruf nicht mehr so nachkommen wie sie gerne möchte. Zu allem Überfluss spielt ihr Mann mit dem Gedanken die Praxis aufzugeben. Doch wie aus dem nichts bietet sich eine Lösung an die für alle drei ideal ist.

 

Die Autorin hat einen netten und flüssigen Schreibstil auch wenn die Handlung und Figuren ruhig ein wenig mehr Tiefe gebrauchen könnten. Als Wohlfühlroman ist ihr die Geschichte ganz gut gelungen auch wenn hier und da ein paar Schwächen aufblitzen.

 

In den verschiedenen Handlungssträngen merkt man als Leser sehr schön, dass sich die Autorin mit Dingen wie Klimawandel, Bioanbau und anderen Dingen vor und während des Schreibens auseinander gesetzt hat. Jedoch finde ich, dass sie sich das hier und da einfach zu einfach gemacht hat. Vielfach wird auf sehr hohem Niveau gejammert, anstelle sich den veränderten Lebensbedingungen anzupassen. Wie viele Familien müssen ohne Kinderfrau auskommen und schaffen dies. Oder aber auch die Tatsache, dass sich alles ganz einfach in Wohlgefallen auflöst wenn es genug Vitamin B oder gar in der Verwandtschaft genug liquide Mittel gibt und Finanzlöcher zu stopfen. Diesen Luxus haben nun wirklich nicht alle.

 

Dafür dass die drei Damen alle Ü40 sind benehmen sie sich wie verzogene Teenies. Und das ist auch mein Hauptkritikpunkt. Das die Figuren sich so gar nicht ihrem Alter entsprechend benehmen. Und daher ist es mir auch anfangs schon etwas schwer gefallen mich auf sie einzulassen. Nicht zu letzt weil sie alle durch die Bank weg auf sehr hohem Niveau jammern. Das was sie haben reicht einfach nie aus. Es muss immer mehr sein auf Deiwel komm raus. Nichts ist gut genug es muss das besondere das Beste sein. Und wofür nur um aus der Masse herauszustechen, vollkommen egal ob eine Beziehung und Familie darunter leiden oder nicht.

 

Fazit: Ein Wohlfühlroman mit einigen Fallstricken, einzig und allein aus Handlung und den Figuren herrühren. Wer es leicht mag und nicht allzu viel hinterfragt oder doch eher kritisch in so manchen Dingen ist, ist mit diesem Roman gut bedient. Man wird nach Norddeutschland und ins Alte Land entführt. Wenn man erstmal mit dem Roman warm geworden ist liest er sich gut. Und die Idee mit den Rezepten am Schluss ist eine wirklich gelungene Abrundung.