Rezension

Sein Leben selbst aktiv zu leben, sich nicht verstellen, mutig den eigenen Weg gehen, gegen alle meist erziehungsbedingte Widerstände, um sein eigenes persönliche Glück zu finden, dazu ermutigt der Autor

Schluss mit Everybody's Darling! - Carsten K. Rath

Schluss mit Everybody's Darling!
von Carsten K. Rath

Bewertet mit 5 Sternen

Carsten K. Rath, Schluss mit everbodys Darling, Goldegg Verlag 2019, ISBN 978-3-99060-105-1

 

In den Zeiten, in denen der Autor dieser Rezension aufgewachsen ist, da war es gängige Erziehungspraxis von Eltern und Großeltern, den Kindern immer wieder zu vermitteln, dass „das, was die Leute denken“ eine Größe ist, die man nur selten ungestraft missachtet. Erst in meiner Jugend, auch unterstützt von Studenten- und Schülerbewegung gelang es mir teilweise, mich von dieser Maxime zu lösen.

 

Wie so vielen anderen Menschen, denen diese neue Zeit geholfen hat, ihren eigenen Weg zu gehen. Doch auch der war damals oft bestimmt durch andere. Die „Leute“ der fünfziger Jahre wurden abgelöst durch so manche Ideologie, so manche hegemoniale Bestrebungen bestimmter Gruppen, die immer schon genau wussten, wie „richtiges, freies“ Leben geht und wie nicht.

 

Und so kamen neue Zwänge über die Menschen.  Heute ist es so, dass im Zeitalter der Likes und die das Selbstbewusstsein vieler Menschen bestimmende Zahl der „Freunde“ in den angeblich „sozialen“ Medien viele Menschen vielleicht noch nie so fremdbestimmt  waren wie nie zuvor.

 

Beliebt sein, erfolgreich sein, Geld haben, mehrmals im Jahr in Urlaub fahren, schön und fit daher kommen, das sind die modernen Fremdbestimmer.

 

Oft ist es durchaus so, dass der Einzelne durchaus spürt, wenn er gegen seine Prinzipien, gegen seine Werte, seine Überzeugung und sein Bauchgefühl handelt. Andere gehen sogar noch weiter um beliebt zu sein. Sie geben sich und ihr Selbst zeitweise oder ganz auf, verbiegen sich bis zur Selbstverleugnung, nur um bei anderen beliebt zu sein und deren Bewunderung zu bekommen. Kurzfristig erreichen sie dadurch Zuspruch. Auf lange Sicht verlieren sie sich aber selbst.

 

Der Autor des vorliegenden Buches Carsten K. Rath betont immer wieder, dass Erfolg viel damit zu tun hat, dass man seinen eigenen Weg geht.  Dazu gehört notwendigerweise, dass man endlich damit aufhört, sich mit anderen zu vergleichen. Meine Erfahrung ist es, dass der Vergleich, wo und wann immer er angestellt wird, der Tod nicht nur  jeder Individualität. sondern auch jeder Beziehung ist.

 

Sein Leben selbst aktiv zu leben, sich nicht verstellen, mutig den eigenen Weg gehen, gegen alle meist erziehungsbedingte Widerstände, um sein eigenes persönliche Glück zu finden, dazu ermutigt der Autor in seinem Buch seine Leser mit vielen aufschlussreichen Beispielen.

 

Dass der Weg zum eigenen Selbst auch ein spiritueller Weg ist, habe ich vor langer Zeit schon im wunderbaren immer noch lieferbaren Buch von Ulrich Schaffer gelernt, dass ich in diesem Zusammenhang immer noch empfehlen kann: „GrundRechte- Ein Manifest.“