Rezension

Seit wann sind Trolle so interessant?

Die Tochter der Tryll - Verborgen - Amanda Hocking

Die Tochter der Tryll - Verborgen: Band 1
von Amanda Hocking

Bewertet mit 5 Sternen

„Du bist ein Troll“ - na das ist doch mal eine tolle Anmache. Das denkt sich auch die 17 jährige Wendy, als sie Finn, einen wirklich gruseligen Typen, kennen lernt. Denn ob in der Schule oder vor ihrem Haus beobachtet er sie. Mit ihrer Tante und ihrem Bruder Matt lebt Wendy ein eigentlich ganz normales Leben, wäre da nicht Wendys Vergangenheit, die von ihrer Mutter erzählt, wie sie versucht hat Wendy zu ermorden. Ab da hatte Wendy geahnt, dass sie nicht in die Familie passt, wollte es aber nie wahrhaben. Als sie dann Finn trifft, der ihre schlimmsten Befürchtungen wahr macht, weiß Wendy nicht mehr weiter und folgt Finn in ein Land voller Trylls, Magie und Gefahren...

Diese Welt, in die mich die Geschichte über Wendy, von Amanda Hocking, entführt hat mir sehr gut gefallen. Dieses Land der Trylls – oder Trolle, nennt sich Förenig und besteht aus purer Magie, wie Wendy feststellen muss, als sie dort ankommt. Wendy als Charakter ist sehr gut beschrieben, man merkt schnell, dass sie ein bisschen anders ist als ihre Familie und sich verstellen muss, um sich anzupassen. Wie sehr sie dabei mit ihrem Temperament und ihrer Intelligenz aus dem Rahmen fällt ist sehr gut beschrieben.

>> „Du willst mir weismachen, dass ich ein Troll bin?“ Ich hob die Augenbraue und beschloss, dass er doch verrückt war. Ich glich weder einer Puppe mit rosa Haaren und einem Juwel im Bauchnabel, noch einem kleinem Monster, das unter einer Brücke lebte.<<

Als Finn sie dann aufsucht und ihr sagt, dass sie eine Tryll ist und dazu noch die Prinzessin, kann man sehr gut verstehen, wie verwirrt Wendy ist. Besonders weil ihre angebliche „leibliche“ Mutter von Anfang an wusste, das etwas mit Wendy nicht stimmt. Finn ist ihr auf dem Weg sich in Förenig einzuleben eine große Unterstützung, denn auch hier begegnet Wendy nicht dem Leben, das sie sich erhofft hatte.
Finn ist ein Tracker, dessen Job es war Wendy nach Hause zu bringen. Und doch entwickelt Wendy tiefe Gefühle für ihn und ist sich nicht sicher, was er für sie empfindet. Denn Finn ist oftmals auch sehr distanziert und kühl, da es ja nur sein Job ist. Wendys Mutter, die Königin, stellt sich auch nicht als große Hilfe heraus, da sie noch distanzierter und kühler ist, als man glauben könnte, wenn man bedenkt, dass sie Wendys Mutter ist.
Der Einzigste, der Wendy mit offenen Armen empfängt, ist Reys, der ihr das Leben in ihrem neuen Heim ein wenig verschönert.
Der Schreibstil ist so fließend und interessant gestaltet, dass die 300 Seiten nur so dahin fliegen. Es ist schön mit anzusehen, wie Wendy versucht sich in Förenig einzuleben und dabei alle Personen besser kennen lernt. Doch man merkt auch, dass sie noch lange nicht in alle Geheimnisse über sie eingeweiht ist, was ein gutes Potential für die zwei weiteren Bände der Trilogie bereit hält.
Alles in allem war es ein schöner Start in eine Geschichte über ein, für mich, völlig unbekanntes Land, dass es trotzdem geschafft hat mich zu verzaubern.