Rezension

Selbsterkenntnis

Die Augen des Wolfes - Lukas Bayer

Die Augen des Wolfes
von Lukas Bayer

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Während die Elfen und die Menschen nach der Ermordung des saevianischen Botschafters kurz vor einem Krieg stehen und sich die Drei für einen Kampf gegen den Gott Sareth rüsten, hofft Kado auf etwas Ruhe, nachdem er seine Freunde gerade erst vor dem Galgen bewahren konnte. Aber viel Entspannung bleibt dem Albinoelfen nicht, als die – nunmehr ehemalige – Agentin der Krone Lynn zwischen die Fronten der Götter gerät. So sehr er sich auch dagegen sträubt, muss er wohl oder übel seine Rolle als Diener des Carnor annehmen, um diejenigen zu retten, die ihm etwas bedeuten...

 

Rezension:

Kaum hat Kado die ehemalige Agentin Lynn auf seine Seite gezogen, kündigt sich neues Unheil an. Die Ermordung des Botschafters droht zu einem Krieg zu führen, der Elfwolf selbst wird als Staatsfeind Nummer 1 gesucht. Zum Glück gewährt der örtliche Tempel ihm als Boten des Totengottes Unterschlupf. Schon bald entschließt sich Kado jedoch, die Konfrontation zu suchen. Im zerstörten Stadtviertel trifft er zu seiner Überraschung sogar auf einen Dunkelelfen. Nur langsam erschließt sich Kado und seinen Verbündeten, dass hinter dem ganzen Wirbel etwas ganz anderes steckt. Und in ihm selbst.

Lag der Schwerpunkt des 1. Bandes „Das Herz des Wolfes“ darauf, wie der Protagonist zu dem Wesen wurde, das er ist – Albinoelf, Elfwolf und auch noch Bote des Totengottes –, lenkt Lukas Bayer den Blickpunkt in diesem Band auf die Hintergründe der Ereignisse, in die Kado immer tiefer hineingerät. Wie bereits beim Vorgänger dauert es auch hier wieder etwas, bis die Handlung in Schwung kommt. Auch bis der Leser richtig in die Geschichte hinein und diese richtig ins Laufen kommt, dauert es einige Seiten. Eine kurze Zusammenfassung des bisherigen Geschehens wäre sicher hilfreich, um die aus Band 1 bekannten Charaktere schneller wieder einordnen zu können.

Nach diesen leichten Einstiegshürden wird Kados Abenteuer, das weiterhin von ihm selbst in der Ich-Form erzählt wird, wieder interessant und mitreißend. Die innovativen Story-Elemente (Elfwolf, unsterblicher Bote eines Gottes), die ich beim 1. Band lobte, bleiben selbstverständlich bestehen, treten allerdings etwas in den Hintergrund. Stattdessen konzentriert sich das Geschehen jetzt auf eher Genre-typische Handlungs-Elemente. Die beiden bisherigen Bände zusammen erschließen ein komplexes Gesamtbild, das diesen Mehrteiler für Fantasy-Fans weiterhin lesenswert macht. Der Idealfall wäre es, beide Bände am Stück zu lesen.

 

Fazit:

Das Fantasy-Abenteuer um den ungewöhnlichen Protagonisten geht interessant in die 2. Runde.

 

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