Rezension

Selbstfindung

Eine Insel zwischen Himmel und Meer - Lauren Wolk

Eine Insel zwischen Himmel und Meer
von Lauren Wolk

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung zum Kinder und Jugendbuch:

Eine Insel zwischen Himmel und Meer

Aufmerksamkeit:

Diesen Punkt findet ihr auf meinem Blog.

Inhalt in meinen Worten:

Crow ist ein Findelkind. Als sie ca. 9 Jahre alt ist, will sie wissen wer sie ist, das ist aber gar nicht so einfach, denn eigentlich gibt es nur ganz wenige Spuren zu ihr und ihrer Geschichte.

Als sie es schafft der Spur nachzugehen, wird es brandgefährlich, denn es gibt einen Menschen, dem es nicht passt, das sie etwas findet, das er haben will.

Doch es ist der Schatz von Crow.

Als dann auch noch ein Brief von einer Schwester Evelyn kommt, die auf der Insel wo Crow geboren worden ist, diente, kommt Licht in das Dunkel.

Was ist das Geheimnis von Crow und was bedeutet es ein Kind zu sein, das abgeschoben worden ist und doch mit einem guten Grund?

Das erfahrt ihr wenn ihr dieses Buch lest.

Wie ich das gelesene empfand:

Der Einstieg in das Buch war recht einfach und schön gestaltet, doch dann tat ich mir irgendwann schwer mit der Geschichte. Ich hab aber nicht völlig den Faden verloren und wollte letztlich das Geheimnis mit Crow lösen, die ja eigentlich Morgan heißt.

Lepra?

Für mich ist die ernste Lage im Buch sehr berührend gewesen, denn Lepra ist eine Krankheit, die ich heute selten bis gar nicht mehr höre, und doch war sie einst eine der schlimmsten und gemeinsten Krankheiten. Das es dazu eine Insel gab, wo Leprakranke zum sterben hingebracht worden sind, fand ich einerseits gut, denn diese Krankheit muss von gesunden Menschen getrennt werden, andererseits ist es einfach traurig, wie diese Menschen ausgegrenzt und gemieden werden.

Und genau das fängt die Autorin in ihrer Geschichte einzigartig und schön und dennoch eindrücklich ein.

Sie lässt somit einen Schauplatz entstehen, der real und doch fiktiv ist, und das gelingt ihr richtig gut.

Lepra spielt zwar im Buch wirklich eine Rolle, aber nimmt nicht den Hauptteil ein. Crow ist jedoch von Leprakranken Menschen in einem kleinen Boot weggeschickt worden, damit sie nicht krank wird, und das direkt nach der Geburt.

Somit landet sie bei Osh der sich liebevoll um das Kind kümmert, und dabei seine Vergangenheit versucht zu vergessen.

Schreibstil:

Genau das ist der Knackpunkt, warum ich mir mir dieser Geschichte doch irgendwie schwer tat. Sie war in der Ich Form geschrieben und einerseits hatte ich ein Kind vor mir, mit dem ich die Geschichte erlebte, die aber so oft als Erwachsene dachte und agierte und doch wieder zurück in das kindliche gefallen ist, ich hatte einfach das Gefühl das Alter stimmt nicht mit dem Charakter überein. Manchmal hätte ich deswegen auch gerne irgendwas verändert, das geht aber natürlich nicht. Dafür schafft es Crow mich mit in ihre Welt zu nehmen und mir ihre Welt aus ihren Augen zu erzählen, dennoch fehlte mir hier manchmal die Farbe und es war eher im gräulichen Bereich. Eigentlich schade, denn hier hätte ich viel mehr Potenzial erwartet.

Gefühle: 

Die Geschichte spricht viele Emotionen an, einerseits die Hoffnung, das Crow die Dinge die sie sucht findet, andererseits aber auch ihre Enttäuschungen, ihre Suche nach sich selbst und vor allem auch das Leben mit Osh und der lieben Maggie die hilft das Crow erfolgreich suchen kann, ist ein tolles Gemisch, jedoch hätte mir Osh mehr aufleuchten dürfen.

Charaktere:

Obwohl Miss Maggie, Osh und Crow die Hauptfiguren der Geschichte sind und stets da sind, hatte ich das Gefühl das zu viel Leben in ihnen fehlt, klar hab ich das raue von Osh wahrgenommen und die Fürsorge von Miss Magie, aber mehr war manchmal nicht da, was ich wirklich schade fand.

Dennoch sind mir die Charaktere positiv in mein Herz gepurzelt und vielleicht schafft die Autorin die nächste Geschichte mit mehr Charakter Leben zu erfüllen.

Das Ende:

Im Buch finde ich das Ende total abrupt und hätte mit dem Ende absolut nicht gerechnet, deswegen kam es überraschend und ich hätte Crow an dieser Stelle viel mehr gewünscht, als das sie am Ende erhalten hat, aber vielleicht hat sie ja doch das erhalten, das sie braucht, denn sie hat erkannt, wo ihr Platz ist. Aber vielleicht erwartet mich irgendwann noch einmal eine Geschichte mit Crow und das was mir am Ende fehlt wird noch einmal in einem neuen Licht erzählt, ich würde es Crow sehr wünschen.

Empfehlung:

Dieses Buch ist leise, hat Zwischentöne und schreit doch mit der lautesten Lautstärke, die ich selten in einem Buch finde, obwohl ich viel Kritik hatte, hat mich das Buch wirklich berührt und ich glaub so ganz kann ich Crow noch nicht loslassen.

Ich finde es toll, wie die Autorin auch einen Augenmerk auf eine Krankheit legt, die sehr selten bis gar nicht in Büchern zu entdecken ist.

Letztlich kann ich das Buch aber nicht für Kinder ab 9 Jahren empfehlen, es sei denn sie sind schon Fortgeschrittene Leser und können auch mal mit einer anderen Art des Buches umgehen. Das Buch würde ich ab 14 Jahren oder Erwachsenen empfehlen, die gerne mal in die kindliche Welt zurücktauchen und sich dabei in ihrem Herzen bewegen lassen.

Das Buch ist auf jeden Fall etwas ganz besonderes, einfach weil es ganz anders ist als die Bücher die ich sonst lese, und dabei schafft das Buch mich einerseits an sich halten, obwohl ich mit der Ich Form nicht ganz zurecht kam, andererseits konnte mich die Charaktere berühren, obwohl ich mir etwas mehr Leben in ihnen gewünscht hätte.

Deswegen, auch wenn ich kritisierte, gebt dem Buch eine Chance, das Buch hat es wirklich verdient.

Bewertung:

Ich gebe dem Buch vier Sterne. Einerseits hatte ich zwar die ein oder andere Kritik, andererseits hat mich das Buch berührt und mir wirklich eine Welt aufgezeigt, in die ich selten bis gar nicht abtauche und mich lässt Crow auch irgendwie nicht so schnell los, wie ich es gedacht habe. Sie ging mir an mein Herz.