Rezension

Selbstfindung auf japanisch

Die Katzen von Shinjuku -

Die Katzen von Shinjuku
von Durian Sukegawa

Bewertet mit 4.5 Sternen

"Der Mensch ist ein Geschöpf, das mit seinem wahren Gemüt hinterm Berg hält, egal wie sanftmütig es sich gibt - ein Wolf im Schafspelz."
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Hach, endlich ein neuer Sukegawa. Schauplatz: Shinjuku. Der mit seinem Job frustrierte Yama verliert sich eines Nachts in eine Izakaya auf der Golden Gai. Während er seinen Kummer ertrinkt bemerkt er ein Spiel, das von den anderen Gästen gespielt wird. Jeder rät was für eine Katze als nächstes am Fenster vorbei kommen wird, der verlierer muss eine Runde ausgeben. Vom Spiel, den Gästen und vor allem der Kellnerin fasziniert kehrt er immer wieder zurück. Was haben die Katzen mit Yume, der Kellnerin zu tun? Und vor allem, was hat es mit ihr auf sich? 
Kennt ihr die Serie Midnight Diner: Tokyo Stories? Das Buch erinnerte mich stark daran. Sukegawa nimmt uns mit ins Shinjuku Nachtleben in einer Zeit bevor all die Touristen kamen. Skurrile Menschen die aus unterschiedlichsten Gründen Nachts bei Yume am Tresen sitzen und gegrillte Paprika essen. Wie in der japanischen Literatur üblich wird das Essen viel erwähnt. Neben dem Essen und den Gästen der Kneipe nimmt sich Sukegawa viel Zeit Yama's Ängste und Wünsche deutlich zu machen. Yama und Yume, zwei Außenseiter die nach ihrem Platz im Leben suchen. Für mich ein ganz klassischer japanischer Roman, mit viel Wärme, den ich mich Freude ( und Sehnsucht ) verschlungen habe.