Rezension

Selbstjustiz

Dunkler Strom - James Lee Burke

Dunkler Strom
von James Lee Burke

Bewertet mit 3 Sternen

"Dunkler Strom" von James Lee Burke ist ein typischer Südstaatenroman, in dem echte Kerle noch mit dem Schiesseisen umzugehen wissen und das Recht in die eigenen Hände nehmen.

Der Held der Story ist Billy Bob Holland, nach einer bewegten, abenteuerreichen Vergangenheit nun als Anwalt von Kleinverbrechern in einem Kaff gelandet. Sein inoffizieller Sohn Lucas steht im Verdacht, eine junge Frau vergewaltigt und getötet zu haben. Vordergründig dreht sich der Inhalt des Romans um den Prozess, in dem Billy versucht, seinen Sohn herauszupauken.

Schnell tauchen verschiedene Typen auf, die raffiniert einzelne Leute, vornehmlich Billy und seine Bekannten, drangsalieren. Hier ist der Punkt, wo sich die Story verzettelt, weil vieles im Dunkeln bleibt. Man weiss nicht, wer gegen wen arbeitet und warum. Selbst die schöne Rangerin Mary Beth, die Billys Herz gewonnen hat, spielt nicht mit offenen Karten.

Gut gefallen hat mir die Darstellung der Südstaaten-Atmosphäre und die Charaktere der versnobten Oberschicht. Vielleicht gehört in dieses Szenario ja die Selbstjustiz und die ausufernde Gewalt dazu, aber mir war es eindeutig zuviel davon.

Zum Schluss klärt sich vieles auf, aber bei weitem nicht alles. Für mich war das Lesen nicht unbedingt mit Genuss verbunden, deswegen auch nur 3 Lesesterne.