Rezension

Selbstzweifel statt Stärke

Unravel Me -

Unravel Me
von Tahereh Mafi

Bewertet mit 3 Sternen

Schwächster Band der Serie, doch mit tiefen Charakteren und spannendem Konflikt. Bleibt dran!

"Unravel Me", der zweite Band der "Shatter Me"-Reihe, ist für mich der schwächste Teil meiner sonst geliebten Serie. Juliette, nun im Omega Point, einem Stützpunkt für Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten, kämpft weiter mit ihren inneren Dämonen und einer tödlichen Berührung, die selbst für ihre große Liebe Adam gefährlich ist. Der Konflikt mit dem Reestablishment eskaliert, und Warner, ein vielschichtiger Charakter, tritt wieder in ihr Leben.

Tahereh Mafis einzigartiger Stil, geprägt von durchgestrichenen Worten und Wiederholungen, verleiht Juliettes Konflikten Tiefe. Doch was im ersten Band noch erfrischend wirkte, empfand ich hier als qualvoll. Juliettes innere Monologe entwickeln sich zu einem zähen Kampf durch endlose Selbstzweifel und verworrene Gedanken. Sie verliert sich in einem Übermaß an Selbstmitleid.

Neben der enttäuschenden Liebesgeschichte zwischen dem ermüdenden Adam und Juliette gibt es Lichtblicke, wie Kenji, den „lovable side character“. Ohne seinen Humor, Charme und seine Klarheit wäre das Buch für mich schwer zu ertragen gewesen. Zudem bleibt Warner spannend, da man nie wirklich weiß, auf welcher Seite er steht - seine Motive bleiben undurchsichtig.

Trotz einiger Längen bleibt "Unravel Me" dank seiner emotionalen Tiefe und einzigartigen Charaktere lesenswert. Die Reihe erinnert an X-Men und birgt viel Potenzial, das in späteren Bänden besser zur Geltung kommt. Bleibt dran, es lohnt sich!