Rezension

selten wurde dieser Plott so voller Humor und Liebe umgesetzt

Das Beste, das mir nie passiert ist - Jimmy Rice, Laura Tait

Das Beste, das mir nie passiert ist
von Jimmy Rice Laura Tait

Jimmy Rice & Laura Tait: Das Beste, das mir nie passiert ist
Dumont Verlag | 384 Seiten | Erscheinungsjahr: 2014 | Originaltitel: The Best Thing that never happened to me

+ Einstieg
Schon bei den ersten Worten in diesem Buch hat mein Herz höher geschlagen. Alex ist mir auf Anhieb sympathisch. Er ist einfach zum Knuddeln, weil er eine Freundschaft mit aus der Mode gekommenen Sachen und Yes-Törtchen vergleicht - alles hat eine zweite Chance verdient. Ich hatte sofort ein gutes Gefühl, ich konnte schon dort ahnen, dass mir die Geschichte gefallen wird. Es wird in wenigen Sätzen, wenigen Augenblicken klar, dass das was Besonderes ist, was Alex und Holly verbindet.

+ Schreibstil
Das Buch wurde von zwei Autoren geschrieben. Laure Tait schrieb den Part von Holly und Jimmy Rice schrieb den Part von Alex. Ich liebe den Schreibstil beider Autoren. Ich liebe, liebe, liebe ihn. Ich habe erst im Nachhinein richtig gemerkt, dass es kleine Unterschiede zwischen ihren Schreibstilen gab. Alex und Holly sind beide Ich-Erzähler der Geschichte. Alex' Part war immer eher ein bisschen knuffig und Hollys Part schien ein bisschen erwachsener, aber nicht minder chaotisch.

+ Charaktere
Alex und Holly sind die Protagonisten der Geschichte und ich liebe sie beide. Ich hätte Alex wirklich gerne als besten Freund und Holly als Freundin. Die Beiden würden verdammt gut zu mir passen. Sie scheinen äußerlich beide absolut unkompliziert zu sein und sind innerlich das totale Chaos. Beide Charaktere sind zu hundert Prozent überzeugend und authentisch, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, sie sind real. Die Nebencharaktere sind ebenfalls gut charakterisiert und vorstellbar. Kev hat mir besonders gut gefallen, weil es immer so einen Typ Kumpel gibt, der einem eigentlich tierisch auf die Nerven fällt, den man aber trotzdem unheimlich lieb hat. Melissa war mir als Einzige absolut unsympathisch, aber das wird jeder verstehen, der dieses Buch gelesen hat. Wie ich sie schütteln wollte.

+ Setting
Ich fand London toll als Hauptschauplatz des Buches, weil ich selber schon mal in London war und man sich die Gegebenheiten dort auch gut vorstellen kann, wenn man noch nie da war. Es ist eine aufregende, chaotische, lebhafte Großstadt, die ihre Sonnen- und Schattenseiten hat. Im krassen Gegensatz zu London steht Mothston, die Stadt in der Holly und Alex aufgewachsen sind. Mothston wirkt wie ein kleines Dorf in dem jeder jeden kennt und irgendwie hat das auch etwas für sich.

+ Verlauf
Der Verlauf hat mir sehr gut gefallen. Am liebsten hätte ich Holly und Alex geschüttelt. Ich habe mich schon am Anfang gefragt, warum sie es dem anderen nicht sagen, aber ich konnte es auch nachvollziehen. Ich habe mit ihnen mitgefiebert und habe gehofft, dass einer von Beiden mal den Mut zusammenfassen wird, um es dem Anderen zu sagen. Es hat mir besonders gefallen, dass die Geschichte nicht nur in der Gegenwart gespielt hat, sondern es auch immer mal wieder Rückblicke in die Vergangenheit von Alex und Holly gab. So hat man einen besseren Eindruck davon bekommen, wie die Beiden sich den Weg zueinander verbaut haben.

+ Ende
Zuerst war ich regelrecht ein bisschen geschockt. Es gab nochmal einen richtigen Spannungshöhepunkt, doch dann war ich wirklich zufrieden mit diesem Ende. Am liebsten hätte ich noch 100 Seiten mehr von Alex und Holly gelesen, aber mit dem Ende konnte man die Geschichte gut abschließen.

Zitate:
* Ich schnappe mir meinen Block und beginne mit meiner To-do-Liste. Ich liebe To-do-Listen. Andere Leute stehen auf Schuhekaufen, Schokodonuts oder Facebook. Ich stehe darauf Dinge aufzuschreiben, die ich erledigen muss, und sie dann durchzustreichen, sobald sie erledigt sind.

* Hinter dem Schein der Straßenlaternen kann ich den wolkenlosen Nachthimmel sehen, und ich erinnere mich, dass mir einmal jemand erzählt hat, dass die meisten der für das menschliche Auge sichtbaren Sterne gar nicht mehr existieren; sie sind verloschen, aber weil das Licht so lange braucht, um bei uns anzukommen, kann man sie immer noch sehen. Und so weiß man eigentlich nie, ob das , was man gerade vor sich hat, tatsächlich echt ist oder nicht. 

* Uns als Mum vor ein paar Jahres erwähnte, dass sie Ellies Tante getroffen habe, die ihr erzählte, bei Ellie sei eine chronische Darminkontinenz festgestellt worden, bereitete es mir auch ein WINZIGES bisschen Freude zu wissen, dass sie sich manchmal in der Öffentlichkeit vollscheißt.

Bewertung: Note 1
Da brauche ich wirklich gar nicht lange überlegen. Ich bin so froh, dass ich dieses Buch gelesen habe. Die Geschichte ist zwar nicht vollkommen neu, aber ich habe sie noch nie auf eine so humorvolle, nette Art gelesen. Ich war verliebt in Holly und Alex und wollte einfach nur, dass sie zusammenfinden. Und ob sie wirklich zusammengefunden haben? Lest es! Das Buch ist etwas für jeden Leser, der gerne Bücher mit viel Liebe, Freundschaft und Humor liest.