Rezension

Seltsam

Wo das Dunkel herrscht -

Wo das Dunkel herrscht
von Judith Kelman

Bewertet mit 2.5 Sternen

Zum Inhalt:
Staatsanwältin Sarah Spooner erhält die Nachricht, dass sich ihr Sohn umgebracht haben soll und sich damit in die Reihe einiger Selbstmorde an der Universität eingefügt hat. Da das ihrer Meinung nach absolut undenkbar ist, reist sie nach Cromwell, um dort - gemeinsam mit dem Schriftexperten Diamond - ihre beruflichen Fähigkeiten zum Einsatz zu bringen und die Hintergründe der Tragödie zu erforschen.

Mein Eindruck:
Es gibt Bücher, die lassen einen wirklich ratlos zurück. Ratlos deshalb, weil man sich nach dem Lesen nicht darüber klar ist, ob man das Buch gemocht hat oder nicht, ob es spannend war oder langweilig, ob es glaubwürdig war oder total absurd, ob man die Charaktere mochte oder nicht und vor allen Dingen - ob man die Geschichte nacherzählen könnte, wenn man es müsste, denn nur hat sie sich wirklich eingeprägt.
"Wo das Dunkel herrscht" ist so ein Buch. Stellenweise quält man sich durch Seiten, die von Privatgedöns der schwermütigen Art nur so triefen (selbst abgesehen von den Gemütstiefen, die durch den Selbstmord bedingt sind). Dann hechelt man wieder aufgeregt auf das Ende zu, um Aufklärung zu erlangen. Die dann zwar kommt, aber so absurd ist, dass sie einen perplex und mit offenem Mund vor den Buchdeckeln zurück lässt. Und wenn dann der Mund wieder zugeklappt ist und sich der Blutdruck in normalen Höhen befindet, fragt man sich, ob es gelingt, den inneren Film auf Anfang zu spulen und laufen zu lassen. Das klappt leider nicht, denn die Figuren bleiben diffus und fremd, sie sind praktisch nur ein Aufhänger und keine Stütze der Story. Da dieses Buch der Auftakt einer Reihe um Sarah Spooner ist, werden in folgenden Büchern einige Facetten der wiederkehrenden Charaktere sichtbarer werden, es sei ihnen gegönnt.

Mein Fazit:
Stellenweise holprig, stellenweise großartig, leider mit unwürdigem Schluss