Rezension

seltsame Familie

Je tiefer das Wasser - Katya Apekina

Je tiefer das Wasser
von Katya Apekina

Bewertet mit 2 Sternen

einfach deprimierend

Die 16-jährige Edie und ihre 14-jährige Schwester Mae müssen nach dem Selbstmordversuch ihrer Mutter ihr kleines Südstaaten-Kaff verlassen und  nach New York ziehen, um dort bei ihrem Vater, einem berühmten Schriftsteller, zu leben.. Für die Mädchen ist der Vater eigentlich ein Unbekannter, denn er hat die Familie verlassen, als Edie gerade mal vier Jahre alt war und  er hat sich auch seitdem nie bei seinen Töchtern gemeldet. Edie, die die Trennung der Eltern damals schon bewusst mitbekam, hasst ihn dafür. Außerdem gibt sie ihm alleine die Schuld daran, dass ihre Mutter psychisch krank wurde.

Aus diesem Grund und auch, weil sie sich große Sorgen um die Mutter macht, die jetzt in einer Nervenklinik untergebracht wurde, ist sie sehr unglücklich in New York und möchte so schnell wie möglich zurück in ihr altes Zuhause. Ihre Schwester Mae, die in den zurückliegenden Jahren am allermeisten unter der psychischen Krankheit der Mutter litt, sieht den Umzug und das neue Leben beim Vater allerdings als große Chance, ein ganz neues und besseres Leben zu führen und endlich dem kranken Einfluss der Mutter zu entkommen.. Diese gegensätzlichen Ansichten der Schwestern über den Vater und die unterschiedlichen Vorstellungen darüber, wie es weitergehen soll, sorgen für reichlich Zündstoff und die vielen Freundinnen und Verehrerinnen des Vaters, machen das Zusammenleben der "neuen Familie" auch nicht gerade leichter.

Während Edie aus ihrem neuen Zuhause flieht, um in der Nähe der Mutter zu sein, fixiert sich Mae immer mehr und stärker auf den Vater und ist bereit, alles zu tun, was er verlangt, nur um seine Liebe zu erhalten.

Bei diesem Buch bin ich wirklich hin und her gerissen und ich weiß gar nicht so recht, wie ich es bewerten soll. Ich fange einfach mal mit dem Positiven an. Mir gefiel , dass immer abwechselnd aus Sicht verschiedener Personen berichtet wurde, und das nicht nur von den direkt Betroffenen, also Edie, Mae und ihren Eltern, sondern auch Freunde, Ärzte oder Psychologen der Nervenklinik, die Schwester des Vaters, kamen zu Wort. Es gab viele Zeitsprünge, die vom Kennenlernen der Eltern, bis in die Gegenwart reichen. Diese unterschiedlichen Blickwinkel machten die Geschichte etwas lebendiger und interessanter.

Leider fand ich den ganzen Schreibstil allerdings ziemlich seltsam und teilweise so verwirrend, dass ich oft erst überlegen musste, wer bestimmte Personen überhaupt sind und was sie mit dem Ganzen zu tun haben und , ehrlich gesagt, wusste ich leider manchmal nicht einmal so genau, was die Autorin eigentlich mit bestimmten Sätzen sagen wollte.  Durch diesen etwas wirren Schreibstil und Aussagen, über die ich erst einmal gründlicher nachdenken musste, wurde leider viel zu oft mein Lesefluss unterbrochen, um mich richtig an die Geschichte zu fesseln. Und ich muss leider auch sagen, es gab in dem ganzen Buch, vielleicht eine einzige Person, die mir sympathisch war und die nicht völlig irre wirkte. Es gab für mich nichts, bei dem ich mitfühlen konnte , die ganze Geschichte fand ich einfach nur deprimierend. Für mich leider deshalb kein Buch, das ich empfehlen würde.