Rezension

Sentimentale, herzergreifende Erzählung einer 83-jährigen

Etta und Otto und Russell und James - Emma Hooper

Etta und Otto und Russell und James
von Emma Hooper

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die Story:

Der Roman handelt von Otto und Russell, die seit der Kindheit eine sehr intensive Freundschaft pflegen. Da Russell sehr oft bei den Vogels war, kann man ihn fast als Ottos Bruder sehen. Beide wuchsen in einem wirtschaftlich schlechten Kanada auf. Die Bevölkerung war vielerorts von Armut geplagt. Eines Tages tritt die junge Lehrerin Etta in das Leben der beiden und die jungen Männer verlieben sich in sie. Letztendlich heiratet Etta Otto, nachdem er aus dem II. Weltkrieg heimkehrt. Mit Russell pflegt sie trotzdem eine innige Freundschaft mit gewissen Vorzügen.

Mit fast 83 Jahren merkt Etta, das in absehbarer Zeit auch ihr Leben ein Ende haben wird. Zuvor möchte sie noch einmal das Meer sehen und macht sich eines Nachts heimlich auf den langen Weg gen Osten. Ihren Mann Otto lässt sie zurück. Er lässt sie ziehen, ist gedanklich bei ihr und wartet sehnsüchtig auf ihre Rückkehr. Er durchlebt so gesehen das, was sie damals durchlebte, als er im Krieg war. Die Gefühle und Gedanken manifestieren sie in Briefen.

Auf ihrem letzten Weg schließt sich Etta ein Kojote, den sie James nennt, an. Es entsteht eine Freundschaft zwischen Mensch und Tier. Für ein Raubtier ist der Kojote erstaunlich zutraulich und Etta meint, dass er mit ihr redet. Auf ihrer Pilgerreise lässt Etta ihre Vergangenheit Revue passieren.

 

Meine Meinung:

Der Roman ist sehr schön zu lesen. Die Charaktere wirken alle sympathisch und authentisch. Besonders gut gefallen mir die zahlreichen Rückblenden, da man sich al Leser sehr gut in die Vergangenheit und die Gefühle der handelnden Personen versetzen kann. Die Sehnsucht und das Warten auf eine geliebte Person spielen hier eine große Rolle. Auch die schwierige Situation im Krieg und das Leiden werden verdeutlicht. V.a. jüngere Leser können so nachempfinden, welch schwere Zeit es damals im II. Weltkrieg war. Die Frauen wurden täglich von der Ungewissheit geplagt, ob ihre Männer, Brüder, Söhne wieder heil und lebend zurückkehren würden.