Rezension

Serienmord im Kirchenchor?

Tödliche Töne - Heike Beardsley

Tödliche Töne
von Heike Beardsley

Bewertet mit 5 Sternen

„Tödliche Töne: Fräulein Meisner ermittelt" von Heike Beardsley habe ich als ebook gelesen. Es hat 156 Seiten, die in 12 Kapitel eingeteilt sind.

Bei den Proben für einen Fernsehauftritt stirbt die Solistin des Kirchenchors ganz plötzlich. Der Arzt bescheinigt Herzversagen und die Polizei stimmt zu. Die Dame war ja auch schon etwas älter. Fräulein Lotte Meisner hat das Geschehen verfolgt und wird misstrauisch.

Als es einen weiteren Todesfall gibt, zieht Lotte alle Register, um zu beweisen, dass es sich um Mord handelt. Dabei ist sie nicht zimperlich und geht einigen Personen richtig auf die Nerven.

Lotte legt großen Wert auf Etikette, so möchte sie als Fräulein angesprochen werden, weil sie nie verheiratet war, außerdem geht sie nie ohne passenden Hut aus dem Haus.

Sie ist eine resolute Person, die sich nicht einschüchtern lässt, manchmal ist sie sogar ziemlich penetrant. Sie will von anderen höflich behandelt werden aber selbst ist sie das nicht, sie wirkt oft sehr arrogant, anmaßend und regelrecht frech. Ihre Bullydame Käthe ist völlig unerzogen, hört nicht auf Frauchen und wird sogar noch gelobt, wenn sie die Hose des Polizisten zerfetzt. Die beiden sind schon ein skurriles Gespann. Ihre Mitmenschen kennen sie nicht anders und können mit den Schrullen der alten Dame umgehen.

Aber das erhöht natürlich auch den Unterhaltungswert des Buches.

Auch die anderen Charaktere sind sehr gut und bildhaft beschrieben. Alles ist typisch für eine Kleinstadt mit Klatsch und Tratsch. Nichts bleibt lange geheim.

Durch den guten und lockeren Schreibstil war das Buch zügig zu lesen.

Trotzdem mir Lotte im Laufe des Lesens etwas unsympathischer geworden ist, hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist eine lockere, leichte Kleinstadtgeschichte ohne großes Blutvergießen. Und Bullydame Käthe hat das Ganze noch herrlich aufgelockert. Da hatte ich schon meinen Spaß. Für mich war es ein Lesevergnügen und ich hoffe, weitere Fälle mit Lotte und Käthe lösen zu können.

Das Cover mit den kleinen Häuschen, der Kirche als Stadtmittelpunkt und natürlich Käthe passt wunderbar zur Story.