Rezension

Seth – anders als erwartet.

Seth. Als die Sterne fielen - Christine Millman

Seth. Als die Sterne fielen
von Christine Millman

Bewertet mit 4.5 Sternen

Meinung:

 

Als ich den Klappentext zu Seth gelesen habe, wusste ich sofort, dass ich das Buch lesen wollte. Die Idee gefällt mir total gut, natürlich ist Weltuntergang nichts Neues, aber die Umsetzung hier war toll.

Zuerst befindet sich die Geschichte in den Tagen, bevor Seth einschlägt und für die normale Bevölkerung scheint es noch so, als ob er vorbei fliegt. Doch für Miriam wird es schon bald Realität, denn durch ihren Vater erfährt sie, dass Seth die Welt treffen wird und nur sehr wenige, besondere Menschen gesicherte Unterkünfte bekommen werden. Miriam ist einer davon, doch Chris, der Junge in den sie schon länger verliebt ist, nicht. Die letzten Tagen der beiden zusammen sind wirklich traurig, aber irgendwie auch schön. Denn sie haben sich gerade erst gefunden und schon droht mehr oder weniger der endgültige Abschied. Es ist keine ultraromantische Liebe, sondern eher eine schön, etwas sanftere, erste Liebe. Obwohl Miriam überlegt, bei Chris zu blieben, reist sie doch mit ihren Eltern in die sichere Unterkunft. Doch dann geht alles schief und Miriam ist nicht mehr so sicher, wie sie eigentlich gedacht hatte. Der zweite Teil des Buches spielt dann nach dem Einschlag und obwohl das Buch am Anfang noch nicht so wirkte, wurde es ziemlich heftig. Das hätte ich wirklich nicht erwartet, denn natürlich ist so ein Weltuntergang erwartungsgemäß schlimm, aber man hofft immer, dass die Protagonisten, da irgendwie heil durchkommen, doch Chris und Miriam haben nicht gerade wenig abgekriegt. Und noch nicht mal die Welt an sich hat mich so erschreckt, sondern auch die Wandlung der „zivilisierten“ Menschen. Man will sich so etwas einfach nicht vorstellen, aber Christine Millmann stellt alles sehr realistisch dar. Ich mochte ihren Schreibstil sehr gerne, er hat ich gut durch die Geschichte begleitet.

Die Charaktere mochte ich ganz gerne, Chris ist eigentlich nur ein Altenpfleger, aber er beweist seinen Mut und versucht mit allen Mitteln, seine geliebten Menschen zu schützen. Er passte sich jeder neuen Situation ziemlich schnell an, was ich bewundert habe.

Miriam war mir ebenfalls ganz sympathisch, man merkte, dass sie ein guter Mensch war und es nicht wirklich mit ihrem Gewissen vereinbaren konnte, dass sie überleben soll und viele anderen nicht. Vor allem ihre geliebte Oma und Chris zurück zu lassen, ist ihr sehr schwer gefallen. Auch sie war mutig und nicht völlig hysterisch. Am Ende in einer Szene war sie etwas fahrig und unentschlossen, aber die Situation war wirklich sehr schwer für sie.  

Fazit:

 Insgesamt hat mir die Geschichte sehr gut gefallen, so etwas habe ich noch nicht oft gelesen, weswegen ich die Idee auch ziemlich gut fand. Obwohl sie sehr spannend war, wurde ich nicht immer so ganz mitgerissen. Es war also nicht so, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Aber vor allem zum Ende hin, hat es mich dann doch mitgerissen und ich habe es dann noch in wenigen Stunden verschlungen.

Deswegen gibt es von mir 4,5 Sterne und ich hoffe auf eine Fortsetzung!