Rezension

Sexsüchtig und depressiv

All das zu verlieren - Leïla Slimani

All das zu verlieren
von Leila Slimani

Bewertet mit 3.5 Sternen

Dies ist mein erstes Buch der Autorin und ich war schon sehr gespannt, weil ich über Slimani schon so viel gehört hatte. Dann gibt es noch in der Ankündigung den Verweis auf eine moderne Emma Bovary - und das trifft es für mich sehr gut. Die Protagonistin Adèle und Emma haben viel gemeinsam, doch es gibt auch Unterschiede, so dass es kein Abklatsch ist. Der Schreibstil hat mich begeistert und die Protagonistin ist eine, die dem Leser nicht sympathisch erscheint und viele ihre Verhaltensweisen sind nicht nachvollziehbar. Doch Adèle ist krank und auch vom normalen Leben gelangweilt, braucht einen Kick, testet ihre Grenzen aus und vermutlich möchte sie auch von ihrem Ehemann erwischt werden. Auch hier wieder die Parallelen, denn Richard ist auch Arzt. Im letzten Teil gibt es einen meiner Meinung nach ungeschickten Perspektivenwechsel; die Geschichte aus der Sicht von Richard hat für mich den positiven Eindruck des Buches geschmälert. Das offene Ende passte sehr gut zum Buch.

 

Kommentare

wandagreen kommentierte am 16. Juni 2019 um 18:24

Es hat die aber auch nicht viel besser gefallen als mir. Trotz Bovary.