Rezension

Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht

Shadow Falls Camp 01. Geboren um Mitternacht - C. C. Hunter

Shadow Falls Camp 01. Geboren um Mitternacht
von C. C. Hunter

Geboren um Mitternacht ist ein interessanter Einstieg in die Shadow Falls Camp Reihe und ich empfand das Buch als etwas neues und spannendes.
Shadow Falls Camp ist auf jeden Fall ein Jugendbuch und Menschen, denen Jugendbücher weniger gefallen, rate ich, es auch nicht zu lesen! 
Unsere Protagonistin Kylie hat eindeutig eine Menge Probleme, das wird einem bereits auf der ersten Seite mitgeteilt und nicht zuletzt über das ganze Buch unter die Nase gerieben. Ich fand es manchmal wirklich richtig nervig, dass jedes Mal noch betont wird, dass sie es schwer hat! Klar, es sind  viele Probleme, aber ich glaube das der Leser das schon beim ersten Mal verstanden hat. Ich jedenfalls habe das... 
Desweiteren sind die Charaktere eigentlich recht unterschiedlich, wobei sich dies meist weniger wegen des Charakters äußert, als durch die verschiedenen Fähigkeiten. Die Charaktereigenschaften wurden zwar verdeutlicht, aber meist durch Kylie selbst. Sie beschrieb dann die Person, also auch den Charakter, anstatt den Leser durch verschiedene Handlungsstränge herausfinden zu lassen, wie sie sind. Aber das war jetzt auch nicht so extrem schlimm. Ich fühlte mich den meiste Charakteren nur nicht so nah, weil ich ihren Charakter einfach erzählt bekommen habe. Wie z.B. wenn ein Freund anruft und dir erzählt wie der Neue ist, etc. 
Ich will jetzt aber auch nicht weiter abschweifen: Neben dieser Kleinigkeit war es oft der Fall, dass auch das Aussehen der (hauptsächlich männlichen) Charaktere eine wirklich wichtige Rolle spielte und Körperbau und tolles Aussehen ausführlich beschrieben wurden. Da ist es wirklich kein Wunder, dass der Charakter hinter her hinkte. Sie waren alle ziemlich oberflächlich und es wirkte, als ob die Autorin noch versucht hat den Charakter noch wichtiger zu machen. Oberflächlich wirkt das Verhalten trotzdem, aber na ja, es sind immerhin Teenager. Entweder, C.C.Hunter dachte, dass alle Teenager total oberflächlich sind, oder sie hat es beim schreiben gar nicht gemerkt.
Wer diese kleinen oder auch größeren  Charakterprobleme übersehen kann, wird beim Lesen selbst dem Buch vielleicht doch noch ein paar positive Dinge abgewinnen können: Neben einfachen und schnell zu lesenden Erzählungen, war  das Buch sogar recht spannend geschrieben, obwohl man damit wirklich schnell fertig ist. Als ich das Buch gelesen habe, hat mich die Sprache, obwohl sie einfach formuliert und nicht sehr originell war, und der Inhalt auf eine Art gefesselt, dass mir das Buch im Nachhinein richtig gut gefallen hat. Wenn man es erst einmal durch hat, kann man wirklich gut über die Charakterschwäche drüber weg sehen, denn das Buch hat Potenzial. Das Potenzial selbst wurde jedoch nicht ganz ausgenutzt, aber eine gute Grundidee, die im Folgeband noch mehr ausgenutzt werden sollte ist vorhanden und ich finde sie ziemlich gut, da zur Abwechslung mal verschiedene Fantasy Wesen in einem Buch genannt wurden und man jedem von ihnen durch Kylies Identitätskrise etwas näher kommt. 
Kylies Reaktionen und Gefühle konnte ich die meiste Zeit über nachvollziehen, obwohl vielleicht manchmal etwas übertrieben, wie die oben genannte Unter-die-Nase-Reibung ihrer Probleme, aber ansonsten kam ich damit gut klar. 

Mich konnte das Buch auf jeden Fall begeistern und Sprache und Geschichte machen die Charakterschwäche allemal wett und das ist doch wirklich zu loben! Aber eine der besten Serien der Welt, wie es auf dem Buchcover geklebt stand, ist es trotzdem nicht ;) 
Ein Thumps-up und vier von fünf Punkten gibt es von mir und ich kann jedem Jugendbuchfan raten, Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht zu lesen! :)