Rezension

Shardlake droht im Intrigensumpf zu versinken

Die Schrift des Todes - Christopher J. Sansom

Die Schrift des Todes
von Christopher J. Sansom

Bewertet mit 5 Sternen

1546. Matthew Shardlake, seines Zeichens Anwalt, wird von der letzten Gattin Heinrichs VIII, Catherine Parr, um Hilfe gebeten. In einer Zeit, in der "Ketzertum", d.h. Abweichung von der reinen Lehre, die allerdings durch den Glaubensstreit zwischen Katholiken und Protestanten und den zwischen diesen beiden Richtungen schwankenden König nicht klar definiert ist, mit dem Scheiterhaufen enden kann, ist der Königin die selbst verfasste Handschrift "Bekenntnisse einer Sünderin" gestohlen worden. Deren Inhalt ist so brisant, dass die Königin nun um ihr Leben fürchten muss. Shardlake soll den Diebstahl aufklären und die Handschrift wieder besorgen, nebenbei hat er noch einen hässlichen Erbschaftsstreit zu bearbeiten, zu dem ihn eine religiöse Eiferin eingestellt hat.

Shardlake, der schon in den Vorgängerromanen von Catherine Parr geschwärmt hat, begibt sich während der Suche nach dem Buch in ein Geflecht aus Morden, Intrigen und religiösen Auseinandersetzungen, die nicht nur ihn, sondern auch sein Gefolge in höchste Gefahr bringen.

Auch der sechste (und möglicherweise letzte) Roman der Shardlake-Reihe vermag mit seiner Mischung aus Kriminalfall und Darstellung der Tudorzeit überzeugen. Allerdings sollte man nicht unbedingt mit diesem Band einsteigen, denn vieles wird nur klar, wenn man die Vorgängerromane kennt.