Rezension

Shopping kann sogar beim Lesen anstrengen

Die Dispo-Queen - Karyn Bosnak

Die Dispo-Queen
von Karyn Bosnak

Bewertet mit 3 Sternen

Eine junge Frau verliert sich in der Welt des Scheins und der Marken und belastet damit ihre Kreditkarten und ihr Leben.

Karyn Bosnak arbeitet beim Fernsehen und zieht für ihre nächste Show nach New York. Endlich erreicht sie die Stadt ihrer Träume. Schnell stellt sie fest, dass das Leben in NY um einiges teurer ist als in Chicago. Auch vertritt sie die Meinung stets und ständig den modischen Trends hinterher jagen zu müssen und verliert dabei den Überblick über ihre Finanzen. Sehr schnell schafft sie es über 20.000$ Schulden anzuhäufen. Trotz ihrer Schulden findet sie immer wieder Ausreden, warum sie einen 1.000$ Mantel benötigt und warum sie für jedes Date ein neues Outfit benötigt, warum sie sich nur mit Markenkosmetik gut fühlt und es unbedingt die Tasche für 400$ sein muss.

Wer kein Fashion-Victim ist, wird schnell das Verständnis für diese Frau und ihren "Wahn" verlieren. Obwohl sie weiß, dass sie nicht die Rechnungen begleichen kann, shoppt sie weiter. Ich habe mich schnell mit dieser Frau und deren Sucht nach materieller Anerkennung gelangweilt.

Interessant wurde es erst wieder, als sie ihren Job verliert und nun das Kartenhaus zusammenbrach. Sie lernt nur langsam, dass sie sich ändern muss, nimmt dann aber den Kampf gegen die Schulden auf. Dafür entwickelt sie ihre Website "Savekaryn" und nun fängt die eigentlich interessante Geschichte an. Wie die Menschen darauf reagieren, was die Medien daraus machen und wie sie sich ändert.

Leider ist das aber nur das letzte Drittel des Buches, so dass der Leser sich erst einmal durch Bloomingdales & Co. quälen muss. Mir fehlte etwas das Verständnis für diese sinnlose Shoppingwut und das systematische Schuldenaufbauen. Auch wurden die ewig gleichen Shoppinggeschichten irgendwann langweilig und langatmig, deshalb nur 3 Sterne.