Rezension

Sie kann es doch. Eigentlich.

Panic - Wer Angst hat, ist raus - Lauren Oliver

Panic - Wer Angst hat, ist raus
von Lauren Oliver

Panic verändert alle(s). Heather hatte nie vor, an dem verbotenen Spiel für Schulabgänger teilzunehmen. Denn der Gewinn ist zwar hoch, aber der Einsatz auch, und sie ist keine Kämpferin. Doch schnell wird ihr klar, dass es nur den richtigen Grund braucht, um dabei sein zu wollen. Und dass Mut auch eine Frage von Notwendigkeit ist. Dodge war sich immer sicher, dass er bei Panic mitmachen würde. Er hat keine Angst, denn es gibt ein Geheimnis, das ihn durchs Spiel pushen wird. Aber um zu gewinnen, muss man auch seine Gegner kennen.

 

Schon wieder ein Buch, dass meine Erwartungen nicht erfüllen konnte und mich enttäuscht hat. Ich habe es als Hörbuch gehört und das ist vermutlich der einzige Grund, wieso ich bis zum Ende durchgehalten habe. Es gab bisher erst zwei paar Bücher der Autorin, die ich wirklich mochte und ich hege immernoch die Hoffnung, dass Delirium und Pandemonium nicht alleine bleiben und es irgendwann wieder ein Lauren Oliver-Buch geben wird, das ich mag.

Am Anfang schienen Heather und Dodge, die beiden Protagonisten, ganz sympathisch. Sie waren auch später gar nicht so schlecht, aber irgendwann haben sie mich nur noch gelangweilt. Beide ihre Gründe, an Panic teilzunehmen fand ich total albern. Liebeskummer und Angstfreiheit? Meinetwegen können sie beides sein, aber das sind sehr schwache Gründe. Später hat Heather noch einen anderen, besseren Grund, aber bis dahin ist die Geschichte schon halb vorbei und die erste Hälfte lang hat sie aus einem total nichtigen Grund mitgespielt.

Die Idee von dem Spiel Panic fand ich anfangs auch ganz gut und interessant. Am Anfang waren die Aufgaben, die die Mitspieler erfüllen mussten noch im legalen Bereich, aber schon die zweite oder dritte Aufgabe verstieß nicht nur gegen das Gesetz, sondern war noch dazu auch unglaublich gefährlich. Die Jugendlichen machen sich strafbar und setzen ihr Leben aufs Spiel wegen ein bisschen Nervenkitzel und jeder Menge Geld. Ähm, ja, dass ich das nicht gut finde, muss ich wohl nicht nochmal extra erwähnen, denke ich.

Die Geschichte wird aus zwei Sichten erzählt, man bekommt sowohl in Heather, als auch in Dodge Einblick. Ich liebe Geschichten mit mehr als einer Perspektive, aber da hängt auch eine gewisse Erwartung dran. In so einer Situation erwarte ich einfach, dass die Liebesgeschichte sich auch zwischen den beiden abspielt. Stattdessen gab es zwei davon und nicht eine zwischen den beiden Protagonisten. Zwischen Heather und ihrem besten Freund Bishop herrscht eine Verbindung und Dodge kommt mit Nat, Heathers bester Freundin zusammen. So weit, so gut. Das nervige daran? Weder Bishop, noch Nat mochte ich. Alle beide waren mir sehr unsympathisch und da in beiden Erzählsträngen mindestens einer von ihnen eine Rolle spielen tauchten sie immer wieder auf.

Am meisten genervt hat mich aber, was das Spiel mit den Jugendlichen gemacht hat. Lügen und betrügen ist da noch das harmloseste. Es ging sogar soweit, dass versucht wurde, andere Jugendliche wegen des Spiels umzubringen. Das geht zu weit, finde ich. Kein Geld und kein Spiel ist sowas wert. Aber diese Intrigen ziehen sich durch das komplette Buch und bilden einen weiteren Grund für mich, es nicht zu mögen. Insgesamt blieb dann nicht mehr viel übrig, was ich mögen konnte.

 

Über die Autorin:

Die US-amerikanische Autorin Lauren Oliver studierte an der New York University Philosophie und Literatur und arbeitete anschließend kurze Zeit in einem New Yorker Verlag, bevor sie sich ausschließlich auf das Schreiben konzentrierte. Im September 2010 erschien ihr Debütroman »Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie« (Originaltitel »Before I Fall«). Im November 2011 erschien ihr zweites Buch »Delirium« ebenfalls im Carlsen Verlag, das gleichzeitig der Auftakt zur »Amor-Trilogie« war. Band 2 aus dieser Reihe erschien 2012 unter dem Titel "Pandemonium", der dritte und letzte Band "Requiem" Anfang des Jahres 2014. Die Autorin lebt heute in Brooklyn, New York.

 

Fazit

Man kann es sehen, wie man will, aber die Idee, die doch so gut schien, hat mir in der Umsetzung nicht gefallen. Gemischt mit ein paar nervigen Charakteren, akzeptablen Protagonisten und jeder Menge enttäuschter Erwartungen ist „Panic“ ein weiteres Buch von Lauren Oliver, dass mich zu sehr nervt, um mir zu gefallen. Sie kann es doch, wieso schreibt sie dann nicht mal wieder etwas Besseres?