Rezension

Sieben abenteuerliche und spannende Kriminalfälle, die vor Absurdität und Humor nur so strotzen. Wunderschöne, farbenfrohe Illustrationen.

Sieben haarsträubende Fälle für Kommissar Hummel - Daniel Napp

Sieben haarsträubende Fälle für Kommissar Hummel
von Daniel Napp

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

 

Die Geschwister Susi, Manfred und Tom gehen immer wieder gerne zu ihrem Lieblingsfriseur Pellepau (eigentlich Peter Paul). Denn dort erhalten die nicht nur eine neue Frisur sondern es gibt während des Haareschneidens eine spannende Kriminalgeschichte oben drauf:

Mal klaut Kommissar Hummel den Eifelturm zurück und mal verhaftet er einen Berg oder Räuber im Schlaf.

Wer denkt, den Kölner Karneval könne man nicht verhaften, sollte ganz dringenden einmal beim erfolglosesten Friseur Berlins vorbeischauen und den Abenteuern des Kommissar Hummel lauschen. Haareschneiden wird hier fast zur Nebensache.

 

Illustrationen:

Fast auf jeder Doppelseite finden sich farbenfrohe Illustrationen, einige erstrecken sich sogar über eine halbe oder ganze Seite und spiegeln das Gelesene wider.

Der Zeichenstil und die Gestaltung der Personen gefällt sehr gut, denn sie sind detailreich und wirken trotzdem nicht überladen.

 

Altersempfehlung:

ab 5 Jahre (zum Vorlesen)
oder für geübte Leser, denn Schrift und Absätze sind zwar groß, die Kapitel aber lang und haben keine weiteren Unterteilungen.

 

Mein Eindruck:

Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und ansprechend illustriert:

Der Friseur Pellepaul ist wahrscheinlich der erfolgloseste Vertreter seiner Zunft in ganz Berlin, denn er gilt bei vielen als verschroben. Kein Wunder, denn er schneidet ausschließlich Haare, wenn er dabei Geschichten erzählen darf. Notfalls muss sein eigener Lockenkopf dran glauben ;-)

Manfred ist das jüngste Geschwisterkind, verantwortlich für den Namen "Pellepau" und ebenso neugierig wie Susi und Tom. Die drei gehen allein der Geschichten wegen alle paar Tage zum Friseur.

Kriminaloberhauptkommissar Hummel ist ein lustiger, auf kindliche Weise naiver und etwas sonderbarer Kauz, denn er legt Bergspitzen Handschellen an, verhaftet eine Ziege, schießt auf Nebel, wenn dieser sich nicht ergeben will und selbst Bürgermeister sind vor dem Kommissar nicht sicher.

Dank der Erzählweise des Friseurs werden die kleinen Zuhörer im Frisiersalon gleich mit eingespannt und kriechen mit Rasierschaum, Bürste und Schere bewaffnet auf das große Paket zu. Es ist zwar nur die erwartete Lieferung Haarspray, aber es hätte ja auch ein Räuber drin sein können. Pellepaul versichert, dies sei nicht ungewöhnlich. Kommissar Hummel verschickt Räuber oft per Post.

Wegen des lockerleichten Schreibstils fliegt man beim Vorlesen fast durch die Seiten, vergisst völlig die Zeit und kommt der Bitte des Zuhörers "Noch eine Geschichte!" gerne nach.

Obwohl die Kriminalfälle haarsträubende und teilweise an den Haaren herbeigezogen sind (dieser Vergleich musste sein), erscheinen sie trotzdem ganz klar und aus Kindersicht logisch.

Zudem sind sie altersgerecht und kommen ganz ohne unnötige Action und Gewalt aus. Der Spannung schadet dies aber nicht.

 

Fazit:

Sieben lustige und unglaubliche Kriminalfälle, die spannend erzählt und kindgerecht sind, so dass sie bereits zum Vorlesen taugen. Vorsicht jedoch vor spontanen Lachanfällen, denn die Abenteuer von Kommissar Hummel sind haarsträubend genial.

Ergänzt werden die spannenden Geschichten durch zauberhafte Aquarell-Illustrationen, die die Handlung perfekt widerspiegeln.

...
Rezensiertes Buch: „Sieben haarsträubende Fälle für Kommissar Hummel" aus dem Jahr 2017

(Dies ist die überarbeitete und um zwei Geschichten erweiterte Neuauflage des 2014 erstmals erschienen "Pellepau")