Rezension

Siebeneisens zweites Abenteuer - absolut lesenswert!

Freitags in der Faulen Kobra
von Stefan Nink

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Inhalt:

Als Siebeneisen nach seiner ersten unfreiwilligen Weltreise an einem Yogakurs in einem indischen Palasthotel teilnimmt, ahnt er noch nicht, was das Schicksal wieder einmal für ihn bereithält. Im Auftrag des Maharadschas soll er sich auf die Suche nach den von James Cook versteckten Teilen einer Ganesha-Statue machen, die dem Herrscherhaus einst Macht und Reichtum bescherte. Auch wieder dabei: Wipperfürth und Schatten, die Siebeneisen aus dem Teehaus zur Faulen Kobra eher weniger sinnvoll unterstützen...

Das Buch:

Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

Nach dem ersten Geniestreich von Stefan Nink, "Donnerstags im Fetten Hecht", musste ich natürlich auch hier wieder zugreifen. Und schon nach wenigen Seiten wurde klar: Auch bei "Freitags in der Faulen Kobra" würde ich wieder nicht enttäuscht werden!

Stefan Ninks herrlich ironischer Schreibstil, den wir erneut aus der Sicht Siebeneisens erleben dürfen, bringt uns auch im zweiten Teil ein ums andere Mal zum Lachen. Das liegt jedoch nicht nur an Siebeneisens Erlebnissen, die er immer wieder großartig kommentiert, sondern vor allem an den beiden Verursachern der zweiten ungewollten Weltreise unseres Protagonisten. Gemeint sind: Wipperfürth und Schatten.

Es ist immer wieder erstaunlich, was für unglaublich bescheuerte Reisewege Wipperfürth Siebeneisen zumutet, nur damit ein wenig Geld gespart wird. So kann es durchaus mal vorkommen, dass ein normaler 5-Stunden-Flug an die 50 Stunden dauert. Hinzu kommt noch, dass Wipperfürth seine Methoden überschwänglich in den Himmel lobt und sich selbst für den besten Reise-Organisator aller Zeiten hält. Die Folge: Ebenso wie Siebeneisen verzweifeln wir immer wieder an Wipperfürths abstrusen Ideen und leiden mit Lachtränen in den Augen richtig mit!

Die zweite große Stärke des Autoren sind wie bereits im ersten Band die großartigen Beschreibungen der Länder/Inseln/Umgebungen. Ich würde jederzeit jede Wette eingehen, dass Stefan Nink JEDEN Ort, der in seinen Romanen eine Rolle spielt, bereits selbst gesehen hat. Und genau hier liegt eine starke Seite des Romans. Trotz des ganzen Humors und der irrwitzigen Weltreise Siebeneisens, können wir manchmal innehalten. Von den exotischen Stränden Hawaiis bis hin zu den Polarlichtern über den eisigen Weiten Kanadas - Stefan Nink zeigt hier unglaublich sprachgewaltig die Schönheit, aber auch die Hässlichkeit (z.B. in den überfüllten Gassen Japans) unserer Welt.

Das Fazit:

Erneut ein toller, irrwitziger und skurriler Roman aus der Feder eines tollen Autoren. Für Leser des ersten Teils sowieso ein Muss, aber auch für jeden, der einen witzigen und leicht abgedrehten Roman sucht. Meine Kollegin gab mir damals den ersten Teil als "absolut konkurrenzfähige Alternative" zu Jonas Jonassons Bestseller mit einem gewissen hundertjährigen Herrn. Und ich muss sagen, dass sie nach wie vor Recht behält! Auf der einen Seite skurrile, abgedrehte und tierisch komische Reisebeschreibung und auf der anderen ein wenig melancholisch und nachdenklich machend. Ein tolles Buch, das wie sein Vorgänger gelesen werden sollte!