Rezension

Sieg der Geduld

Die Liebe gibt Pfötchen - Petra Schier

Die Liebe gibt Pfötchen
von Petra Schier

Bewertet mit 5 Sternen

„...Sie vergraben sich in Ihre Arbeit und Ihr Engagement für die Stadt. Nicht, dass ich das nicht zu schätzen wüsste. Es ist bewundernswert, was Sie alles schaffen, vor allem mit zwei kleinen Kindern...“

 

Es ist Martina, die mit diesen Worten charakterisiert wird. Sie hatte einen stressigen Morgen hinter sich. Als ihr dann noch Capone, ihr Hund, wegläuft, ist das Maß voll. Doch Thorsten gelingt es, den Hund aufzuhalten. Dafür lädt er sie zu einem Essen ein. Martina allerdings ist nicht an Männerbekanntschaften interessiert. Doch Thorsten ist hartnäckig.

Die Autorin hat eine besondere Liebesgeschichte geschrieben. Das Buch lässt sich flott lesen.

Der Schriftstil ist locker und leicht, aber trotzdem ausgereift.

Martina ist seit etlichen Jahren Witwe. Nach dem Unfalltod ihres Mannes hat sie das gemeinsame Projekt, ein Schwimmbad, weiter aufgebaut und sich auf ihre Stärken besonnen.

Die Geschichte spielt im maritimen Lichterhaven. Ein kleiner Ort hat den Nachteil, dass jeder schnell die Neuigkeiten kennt. Daraus entstehen manch amüsante Szenen. Ich denke dabei zum Beispiel an den Klatsch im Friseursalon, der Martina mehr als unangenehm ist.

Eine besondere Rolle im Buch spielt Capone. Der kleine Hund ist schwer in den Griff zu bekommen. Seine Gedanken werden kursiv wiedergegeben.

 

„...Manchmal packt es mich einfach, dann muss ich losrennen und mich austoben, sonst platze ich vor Energie...“

 

Thorsten gibt sich viel Mühe, um Martina zu gewinnen. Das äußert sich nicht nur in Worten, sondern insbesondere in Taten, auch wenn er aufpassen muss, nicht über das Ziel hinauszuschießen. Martina zeigt ihm nach außen anfangs die kalte Schulter. Innerlich sieht es ganz anders aus:

 

„...Das Vögelchen in ihrem Bauch war ein mieser kleiner Verräter. Sein beständiges Flattern ließ sie unvorsichtig werden...“

 

Die Autorin gestattet mir eine Blick in Martinas Vergangenheit. Dadurch kann ich nachvollziehen, warum sie sich so verhält, wie sie sich verhält.

In gut ausgearbeiteten Gesprächen kommt die Autorin schnell auf den Punkt und lässt mich an den Gedanken und Gefühlen ihrer Protagonisten teilnehmen. Vor allem Martinas kleine Schwester Hannah erkennt, wo die Probleme liegen.

Gut gefällt mir, dass an mehreren Stellen der sanfte Tourismus und Projekte des Naturschutzes angesprochen werden.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist, meiner Meinung nach, eher eine leise Liebesgeschichte, die den Protagonisten die Chance gibt, behutsam ihr Ziel zu erreichen.