Rezension

Silber. Das erste Buch der Träume

Silber - Das erste Buch der Träume
von Kerstin Gier

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung: 
Geheimnisvolle Türen mit Eidechsenknäufen, sprechende Steinfiguren und ein wildgewordenes Kindermädchen mit einem Beil...Liv Silbers Träume sind in der letzten Zeit ziemlich unheimlich. Besonders einer von ihnen beschäftigt sie sehr. In diesem Traum war sie auf einem Friedhof, bei Nacht, und hat vier Jungs bei einem düsteren magischen Ritual beobachtet.
Zumindest die Jungs stellen aber eine ganz reale Verbindung zu Livs Leben dar, denn Grayson und seine drei besten Freunde gibt es wirklich. Seit kurzem geht Liv auf dieselbe Schule wie die vier. Eigentlich sind sie ganz nett. 
Wirklich unheimlich – noch viel unheimlicher als jeder Friedhof bei Nacht – ist jedoch, dass die Jungs Dinge über sie wissen, die sie tagsüber nie preisgegeben hat – wohl aber im Traum. Kann das wirklich sein? Wie sie das hinbekommen ist ihr absolut rätselhaft, aber einem guten Rätsel konnte Liv noch nie widerstehen... *Quelle*

Zur Autorin: 
Kerstin Gier ist Bestsellerautorin und schreibt überaus erfolgreiche Bücher für Jugendliche und Erwachsene. Ihre Leser lieben die Romane besonders für ihren einmaligen Witz, ihren unvergleichlichen Erzählton und ihre perfekte Mischung aus Humor, Romantik und Spannung. Die Autorin lebt mit ihrer Familie und zwei Katzen in der Nähe von Köln.

Meinung: 
Die fast 16-jährige Olivia Silber (genannt Liv) zieht mit ihrer Mutter, der Literaturprofessorin Ann, ihrer jüngeren Schwester Mia und ihrer deutschen Nanny Lottie nach London, wo die Mutter als Dozentin am Magdalen College unterrichtet. Doch die Mutter hat nicht nur eine neue Stelle, sondern sich auch noch einen neuen Mann geangelt: Ernest Spencer, der ebenfalls 2 Kinder, die Zwillinge Florence und Grayson, hat. Sie wollen zusammenziehen, was besonders Florence ein Dorn im Auge ist.

Liv hingegen freundet sich recht schnell mit der neuen Situation und auch Grayson an. Doch schon bald hat sie nachts unheimliche Träume, die mit Grayson und seinen Freunden Jasper, Arthur und Henry zusammenhängen. Dort wird sie Zeuge, wie die Jungen ein seltsames Ritual auf einem Friedhof durchführen, und Livs Neugier ist natürlich sofort geweckt. Sie versucht herauszufinden, was es mit diesem Ritual auf sich hat und warum sie in die Träume anderer Personen gelangen kann.

Mit Silber. Das erste Buch der Träume konnte mich Kerstin Gier wie schon mit ihrer Edelstein-Trilogie bestens unterhalten. Ihr spritziger, humorvoller Schreibstil ist ganz auf meiner Wellenlänge und die Geschichte locker-flockig ohne jegliche Längen.

Die fast 16-jährige Liv, die Protagonistin des Romans, ist eine sehr sympathische Figur, die das Herz auf dem rechten Fleck hat, neugierig ist und jeden Rätseln auf den Grund gehen möchte. Trotz eines nicht sehr schönen Erlebnisses an ihrer alten Schule ist sie neuen Freundschaften gegenüber aufgeschlossen.

Auch die Nebencharaktere sind rundum gelungen. Da wären z.B. Livs jüngere Schwester Mia (die nie mit ihrer Meinung hinter dem Berg hält, aber auch etwas altklug wirkt), die deutsche Nanny Lottie Wastlhuber (die bereits seit 12 Jahren im Haushalt der Familie arbeitet und mit ihrem bayrischen Akzent entzückt) oder auch Grayson und seine Freunde, die alle ihre gewisse Eigenart haben und sich somit gut voneinander unterscheiden lassen.

Die Handlung selbst ist sehr fantasie- und abwechslungsreich, sodass man nur so durch die Seiten fliegt. Es bleiben am Ende natürlich einige Fragen offen, wie das bei Trilogien nun mal so ist, dadurch wird das Weiterlesen definitiv zur Pflicht. Daher bin ich neugierig auf den Folgeband und gespannt, wie es mit Livs Geschichte weitergehen mag.

Gelungen empfand ich die Einstreuungen des "Tittle Tattle Blogs" mit Eintragungen einer gewissen Secrecy, die sich mit dem neuesten Klatsch und Tratsch an Livs Schule, der Frognal Academy, befassen. Diese sind höchst amüsant verfasst, davon hätte es ruhig noch mehr geben können! Ebenso erwähnenswert ist der Anhang, der aus einem Personenregister und einer kurzen Erläuterung zum englischen Schulsystem besteht.

Fazit: 
Mit Silber. Das erste Buch der Träume ist Kerstin Gier ein fantastischer Trilogie-Auftakt gelungen, der sehr abwechslungsreich und fantasievoll daherkommt. Sympathische Charaktere und eine spannende Handlung, gepaart mit ein wenig Romantik, sorgen für unterhaltsame Lesestunden.