Rezension

Silberdrache (Bd.1) von Angie Sage

Silberdrache - Angie Sage

Silberdrache
von Angie Sage

Bewertet mit 2 Sternen

Rezension:

 Silberdrache spielt in einer Welt, die von grausamen Drachen, sogenannten Raptoren, ausgebeutet und zerstört wurde. Menschen gibt es kaum noch, die Siedlungen sind zerstört und die Wälder niedergebrannt. Doch noch gibt es Hoffnung: in alten Legenden ist die Rede von einem silbernen Drachen, der die Tore zu den verlorenen Landen zu öffnen vermag. Und ausgerechnet dieser kleine Drache fällt dem Hirtenjungen Joss wortwörtlich in den Schoß. Der Beginn einer unglaublichen Freundschaft, die tödliche Gefahr mit sich bringt ...

Neben der Welt der Drachen existiert noch eine weitere Welt, die unserer nicht unähnlich ist. Hier lebt Sirin mit ihrer Mutter und ihrer Katze Sammi. Sie glaubt fest an die alten Geschichten und an die Existenz von Drachen. Noch ahnt sie nicht, dass ihr schon bald das Abenteuer ihres Lebens bevorsteht!

Als eingefleischter Eragon-Fan hat mich Silberdrache von Angie Sage direkt neugierig gemacht. Bereits der Klappentext lässt durchaus einige Parallelen erahnen. Viele von euch kennen sicherlich auch ihre Septimus Heap-Reihe der Autorin rund um das Findelkind Jenna.

Angie Sages neueste Geschichte entwickelt sich aus unterschiedlichen Perspektiven heraus. Wir lernen den Hirtenjungen Joss kennen, aber auch Sirin oder die grausame Anführerin des Lennix-Clans, die über die Raptoren gebietet. Ein dynamischer Wechsel verhindert, dass die Geschichte zum Stillstand kommt. Leider wird dadurch auch eine tiefere Bindung zu den Charakteren erschwert. Keine der Figuren ist mir ans Herz gewachsen, einige haben mich mit ihrem Verhalten sogar regelrecht genervt. Gut und Böse sind deutlich voneinander abgegrenzt, auch wenn es zum Ende einige überraschende Wechsel gibt. Der Figurenpool ist für ein Kinderbuch relativ umfassend, sodass besonders zu Beginn viele Namen zu bewältigen sind.

Auch die Welt bleibt relativ blass, obwohl es anfangs gute Ansätze gibt. Außer durch ihre Farben unterscheiden sich die Drachen nicht voneinander und wir lernen in Silberdrache nur die grausamen Raptoren, eine verquere Meute von Jagddrachen, die sich hauptsächlich von Menschenfleisch ernährt, näher kennen. Bereits an diesem Detail lässt sich erkennen, dass Angie Sages Buch für jüngere Leser, insbesondere Kinder, doch nur bedingt geeignet ist. Immer wieder gibt es beklemmende Szenen, die aus dem Rahmen eines sorglosen Kinderbuchs fallen. Es gibt Konfrontationen mit den Themen Tod, Gewalt oder Mord, ohne dass diese im Nachgang aufgearbeitet werden.

Silberdrache endet in einer Weise, die ich nicht vorhergesehen habe: In einer letzten Schlacht zerfällt ein Bündnis, das eigentlich untrennbar sein sollte. Für ein Kinderbuch unnötig grausam, für ein Jugendbuch allerdings nicht ausgereift genug - gefangen im Dazwischen konnte mich Angie Sage mit ihrem neuesten Werk nicht begeistern. Ein Trostpflaster allein bleibt: das wunderschön gestaltete Cover!

Bewertung: 2 von 5 Sternen
Lisa von Prettytigers Bücherregal
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