Rezension

✎ Simon Van Booy - Mit jedem Jahr

Mit jedem Jahr - Simon van Booy

Mit jedem Jahr
von Simon Van Booy

Nein. Nein. Nein. So hatte ich mir das ganz und gar nicht vorgestellt.

Als ich das Buch damals entdeckte, lockte mich der Klappentext sofort an. Ich mag Familiengeschichten - und diese müssen nicht immer ein Geheimnis verbergen. Hier hatte ich mich auf eine emotionale Achterbahn eingestellt, bekommen habe ich jedoch lediglich einen seichten Roman.

Dieses Mal kann ich leider auch nicht sagen, dass ich einem Hype zum Opfer gefallen bin, denn noch ist die Geschichte nirgends groß besprochen wurden.

Meine Vorstellungen von der Geschichte waren, dass ich ein Leben gezeigt bekomme, welches mit jedem Jahr schöner wird, dennoch seine Schattenseiten hat und aufzeigt, wie ein vermeintlich starker Kerl durch ein Kind zum "Softy" wird. Ja, genau dies waren meine Erwartungen beim Lesen des Klappentextes und beim Betrachten des Covers.

Nichts. Nicht eine Silbe ist so, wie ich es gerne gehabt hätte.
Nun könnte man sagen: "Dann hat der Autor dich überrascht!" Ja, aber im negativen Sinne.

Im Geschehen wird ständig hin und her gesprungen. Diese Zeitsprünge finden teilweise total willkürlich statt. Es gibt kaum gefühlvolle Momente, kein Augenblick hat mich ergriffen. Ich habe mich auf nichts wirklich einlassen können. Dadurch bleiben in meinen Augen die Charaktere schwach - sie waren einfach nicht greifbar.

Normalerweise bin ich nach Geschichten, wie ich sie hier erwartete, noch Tage danach mit dem Buch beschäftigt, habe mir Stellen markiert, die mein Herz berührten, möchte das Buch am liebsten direkt noch mal lesen, bin ergriffen und emotional mitgenommen. Hier trifft nichts zu.

Noch nicht mal die Wendung, auf die immer wieder hingewiesen wird, kam für mich überraschend. Ich fand sie eher unpassend.

Schade, ich hätte das Buch gerne bei meinen Lieblingen mit eingereiht..

©2017